Der August ist bekanntlich der Monat, in dem bei zahlreichen Glücksspielunternehmen im Bereich der Online Casinos die Bilanzen für das erste Halbjahr veröffentlicht werden. Die GIG, die Gaming Innovation Group, ist eines davon und legte seine Zahlen vor. Diese vielen allerdings insgesamt betrachtet wenig rosig aus, was jedoch einem größeren Umbau innerhalb des Konzerns geschuldet ist. Dieser dürfte sich noch weit ins nächste Jahr hinziehen. Zudem wirkte sich die volle Konzentration auf die Hauptmarke Rizk Casino positiv auf, allerdings ließen dafür alle anderen Bereiche zum Teil kräftig Federn.
Die strengere Regulierung in Schweden setzt auch der GIG und ihren Online Casinos enorm zu
Schweden ist in Europa nicht nur ein wichtiger Hotspot für Glücksspielunternehmen, die im skandinavischen Land ihren Hauptsitz haben, sondern ebenso ein wichtiger Markt für Online Casinos. Dabei zeigt sich, dass seit der neuen Regulierung des Glücksspiels zu Beginn des Jahres, so ziemlich alle Firmen mit zum Teil heftigen Rückgängen beim Umsatz zu kämpfen haben. Die stark eingeschränkten Möglichkeiten beim Marketing, ein Casino Bonus darf beispielsweise nur noch einmal als Willkommensbonus einem Kunden angeboten werden, wirken sich besonders drastisch aus. Aufgrund dieser Situation seit Beginn des Jahres in Schweden verwundert es nicht, dass auch die Gaming Innovation Group anderen Glücksspielbetreibern folgt und im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang vermelden musste. Dieser fiel in den drei Monaten zwischen Anfang April und Ende Juni von vormals 36,9 Millionen Euro auf nur noch 31,0 Millionen Euro. Dies entsprach einem Umsatzrückgang von -16 Prozent. Neben der für alle aktiven Online Casino Betreiber schwierigen Lage in Schweden, macht die GIG zusätzlich noch einen aufgelösten Kundenvertrag für diese negative Entwicklung verantwortlich. Dieser wurde bereits Ende letzten Jahres beendet. Hintergrund war hierbei, dass ich die GIG mehr und mehr aus den unregulierten Märkten zurückziehen möchte, um im Gegenzug in regulierten Ländern auf Wachstum zu setzen.
Trotz des starken Umsatzrückgangs konnte jedoch durch gesunkene Marketingausgaben und Kostenkontrolle das EBITDA erhöht werden. Dieses stieg um 49 Prozent auf jetzt 2,5 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum zuvor, standen hier noch 1,7 Millionen Euro in den Büchern. Für den Gewinn nach Steuern jedoch hatte dies kaum positive Auswirkungen. Die Verluste vergrößerten sich in diesem Bereich im zweiten Quartal sogar von ehemals -4,5 Millionen Euro auf nun insgesamt -6,1 Millionen Euro. Hierbei bleibt jedoch festzuhalten, dass die Strategie der Gaming Innovation Group weiterhin auf enormes Wachstum und den Eintritt in zahlreiche Glücksspielmärkte ausgerichtet ist und weniger auf kurzfristige Rentabilität. Geplant ist beispielsweise die Expansion nach Lateinamerika und Asien, während in den USA oder in Neuseeland bereits der Einstieg geglückt ist.
Für das gesamte erste Halbjahr sah die GIG Bilanz ebenfalls nicht besser aus. Hier ging es in den ersten 6 Monaten dieses Jahres beim Umsatz von vormals 74,2 Millionen Euro auf nur noch jetzt 63,4 Millionen Euro kräftig nach unten. Das EBITDA konnte hingegen, genau wie im zweiten Quartal, auch hier gesteigert werden und zwar von 6,0 auf nun 6,6 Millionen Euro. Der Verlust nach Steuern hingegen weitete sich aus den zuvor benannten Gründen weiter aus und liegt nun bei -9,0 Millionen Euro. In 2018 lag dieser im ersten Halbjahr bei der GIG noch bei -3,6 Millionen Euro, was einem starken Anstieg des Verlust von 152 Prozent entspricht.
Der starke Fokus auf das Rizk Casino wirkt sich positiv aus
Der Umbau der GIG startete bereits im vergangenen Jahr. Zuerst wurde das SuperLenny Casino aufgegeben, um die Hauptmarken Rizk Casino und Guts Casino zu stärken, wobei hier Ersteres das klare Flaggschiff darstellt. Wahrscheinlich ist die Gaming Innovation Group zu der Erkenntnis gelangt, dass es durchaus sinnvoller ist die gesamten Marketingaktivitäten auf ein bis zwei Marken zu konzentrieren, um im harten Wettbewerb bestehen zu können. Zuvor setzte das Glücksspielunternehmen auf immer wieder neue Internetcasinos, die sich jedoch nicht wirklich im Bewusstsein der Spieler festsetzen konnten. Gegenüber dem klar negativen Ergebnis im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr, konnte sich das Rizk Casino mit der neuen Strategie deutlich verbessern. Dieses konnte nämlich im Jahresvergleich um gleich 17 Prozent zulegen und macht zudem mittlerweile rund 73 Prozent des Gesamtumsatzes im Bereich Online Casinos aus. Gegenüber 12,1 Millionen Euro im Vergleichszeitraum in 2018, konnte die GIG nun 14,3 Millionen Euro einfahren. Diese positive Entwicklung ging jedoch auf Kosten der anderen virtuellen Spielhallen. Diese fielen nämlich zusammen beim Gesamtumsatz im zweiten Quartal von vormals 12,1 Millionen Euro auf jetzt nur noch 5,3 Millionen Euro.
Nachdem SuperLenny Casino im vergangenen Jahr, trennte sich die Gaming Innovation Group vor wenigen Tagen nun bereits von seinem dritten Online Casino, dem Highroller. Dieses wurde an die Ellmount Gaming Limited für 7 Millionen Euro verkauft, eine Summe, die innerhalb der nächsten 48 Monaten in Raten bezahlt werden soll. Trotz des Verkaufs wird dieses Online Casino jedoch weiterhin mit der Casino-Software der GIG laufen und die Ellmount Gaming Limited somit zu einem weiteren Kunden für das Unternehmen in diesem Bereich werden. Betspin, ein weiteres Internetcasino des Konzerns, wurde bereits zuvor im Mai vom Netz genommen. Ob die Marke Kaboo in Zukunft ebenfalls wegen der Fokussierung auf das Rizk Casinos und Guts verkauft oder aufgegeben wird, ist bislang noch nicht abzusehen, aber durchaus im Bereich des Möglichen. Das Thrills Casino hingegen dürfte wohl weiter im Portfolio der GIG bleiben, da diese erst vor Kurzem in ein Casino ohne Anmeldung umgewandelt wurde. Durch den massiven Umbau betreibt die Gaming Innovation Group somit nur noch vier Marken, das Rizk Casino als Flagsschiff, das Guts Casino zusammen mit dem ausgegliederten Gutsxpress sowie das Kaboo Casino und das Thrills Casino.
Die nähere Zukunft der GIG liegt in der schnellen Expansion
Wie es scheint, ist die geplante Expansion in immer mehr Glücksspielmärkte und die gleichzeitige Eröffnung immer neuer Online Casinos für die GIG nicht wirklich zu stemmen. Deshalb ist die Entscheidung richtig, sich lieber auf ein bis zwei sehr gut laufenden Internetcasino zu konzentrieren. Denn dies dürfte es für die GIG deutlich einfacher gestalten, mit den eigenen Marketingausgaben den Eintritt in neue Länder positiv zu gestalten. Die weltweite Expansion hat oberste Priorität und ist durchaus als ambitioniert zu bezeichnen, dürfte sich aber langfristig äußerst positiv auszahlen. In den USA wurde zum Beispiel bereits erfolgreich der dortige Markteintritt in Zusammenarbeit mit dem Hard Rock Hotel & Casino Atlantic City im Bereich Sportwetten vollzogen. In Neuseeland wiederum wurde ein Online Casino mit SkyCity Entertainment Group an den Start gebracht. Zusätzlich will die GIG in den nächsten Monaten in Spanien und Rumänien an den Start gehen, für beide Länder wurden bereits Lizenzen erworben. Des Weiteren stehen noch Lateinamerika, Kanada sowie ganz Asien auf der Liste.
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