DSWV Schwarzmarkt

Wächst der Schwarzmarkt weiter? DSWV fordert eine Neuausrichtung der Regulierung, da der Schwarzmarkt immer mehr Bedeutung zu erhalten scheint. (Bildquelle: besteonlinecasinos auf Pixabay)

Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) meldet sich zu Wort und diese sind mahnender den je. Bei der Jahrespressekonferenz geht der Verband noch einmal auf den wachsenden Schwarzmarkt ein und gab seine Bedenken zur Entwicklung preis. Die Warnung, welche der DSWV zum Schwarzmarkt aussprach, ist besorgniserregend und basieren auf den Zahlen aus dem Jahr 2023. Diese zeigen einen deutlichen Rückgang der Einsätze bei legalen Anbietern im vergangenen Jahr. Legale Glücksspielanbieter, die für Sportwetten zugelassen sind, konnten 7,72 Milliarden Euro einnehmen, was laut dem Verband weniger ist als zuvor.  Zurückzuführen wäre eine solche Zahl wohl auf eine Abwanderung der Spieler zu den illegalen Anbietern. Diese Entwicklung kann man nicht nur im Bereich Sportwetten erkennen, sondern in der gesamten Branche. Jetzt angesichts der EM 2024, wird vermutlich der Anteil an Spielern, die dem illegalen Angebot verfallen noch einmal steigen. Mehrfach schon wurde von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) darauf hingewiesen, dass der Schwarzmarkt und vor allem der Anteil an Fungames steigt.

DSWV: Schwarzmarkt hat seinen Kern in zu strengen Regulierungen

Das Eröffnungsspiel der EM 2024 hat am 14. Juni in München einige staunende Gesichter hinterlassen. Immerhin gewann die deutsche Mannschaft haushoch gegen die Schotten. Wer sich das Stadion genauer ansah, wird auch einen der Hauptsponsoren erblickt haben. Betano, ein bekannter und legalisierter Sportwettenanbieter, tauchte auf den Bannern auf. Nimmt man die Warnungen des Deutschen Sportwettenverbandes ernst, dann wir die Zahl der illegalen Wetten und Spielangebote steigen und immer mehr Spieler werden dem Ruf folgen. Gerade zu einem Ereignis wie der EM werden mehr Wetten abgeschlossen.

Welche Ursachen sieht der Verband für den wachsenden Schwarzmarkt:

  • Illegale Wettanbieter bieten oftmals höhere Wettquoten.
  • Anbieter illegaler Spielautomaten hingegen attraktive Boni und höhere Gewinnchancen.
  • Die gesetzlichen Rahmenbedingungen schränken legale Glücksspielanbieter stark ein.
  • Hohe Steuerbelastungen sind ebenfalls hinderlich.
  • Hinzu kommen die starken Einschränkungen bezüglich der Werbemöglichkeiten.

Im April 2024 berichtete auch das Glücksspielwesen über steigende Zahlen beim illegalen Glücksspiel, wies aber zeitgleich darauf hin, dass die konkreten Zahlen schwer zu erfassen sind. Zu diesem Zeitpunkt ging man davon aus, dass auf 180.000 legale Geldspielgeräte rund 50.000 illegale Glücksspielgeräte kommen.  Damit würde der Anteil der illegale Glücksspielangebote auf dem Markt über 20 % betragen.

Peplante Reform des Paragrafen § 284 ff. StGB sorgt für Verwirrung.

Schon im April wurde bekannt, dass Experten davon ausgehen, dass Deutschland bald Spitzenreiter in Sachen illegalem Glücksspiel sein könnte. Experten sind sich über die Gründe einig. Angeführt wird unter anderem auch die Steuerlast. (Bildquelle: geralt auf Pixabay)

Umfassende Neuausrichtung der Regulierung gefordert

Im Schwarzmarkt gibt es keinen Spielerschutz und auch keine Sicherheit, wie der DSWV nochmal zu gestarteten EM wiedergibt. Der Verband erwartet Wetteinsätze in Milliardenhöhe, die jedoch zum großen Teil vermutlich auf dem Schwarzmarkt getätigt werden. Laut der Unternehmensberatung Chevron Consultants fordert der DSWV eine umfassende Neuausrichtung der Regulierung des Sportwettenmarktes. Ähnliche Forderungen gab auch schon im Zusammenhang mit dem virtuellen Automatenspiel und dem Spielhallenangebot. Zu den spezifischen Forderungen gehört eine Lockerung der Werberichtlinien, insbesondere auf dem Hinblick zur aktuellen EM. Außerdem wird erneut eine bundesweite Studie zur Spielsucht gefordert. Man er hofft sich dadurch einen genaueren Einblick in den Markt, um weitere Maßnahmen ergreifen zu können.

Der DSWV ist nicht der erste Verband der starke Forderungen zur Eingrenzung des illegalen Glücksspiels äußert. Erst kürzlich forderte die GGL die Ausweitung Paragrafen auf illegales Glücksspiel. Diese Forderung basiert auf der geplante Reform des Paragrafen § 284 ff. StGB, wodurch der Kampf gegen das illegale Spiel immer schwerer wird.

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