Chasing losses

Chasing losses – den Verlusten hinterherjagen: Ein Phänomen der Glücksspielbranche, welches nun messbar gemacht werden soll. (Bildquelle: YuliiaKa auf Freepik)

Verluste sind beim Glücksspiel normal. Nicht immer können die Spielautomaten die großen Gewinne ausspucken. In der Glücksspielbranche gibt es für Spieler, die den Verlusten hinterherjagen eine besondere Bezeichnung – Chasing losses. Übersetzt heißt das die Jagd nach Verlusten und beschreibt eine Verhaltensweise eines Spieler, der durch immer weitere Einsätze versucht seinen vorherigen Verluste zu beheben. Im Rahmen der Vortragsreihe „Forschungswerkstatt“ stellt Dr. Michael Auer seine Erkenntnisse und Forschungsarbeiten zu diesem Thema vor. Der Österreicher ist Psychologe und Statistiker und gründete das Unternehmern Neccton im Jahr 2003. Das Unternehmen verfolgt den Schwerpunkt der KI-Einsetzung zur Erkennung von problematischem Spielverhalten. Dr. Michael Auer sein Interesse besteht darin, das Chasing losses Phänomen anhand von realen Spielerdaten zu analysieren und messbar zu machen. Mit seinen Erkenntnissen und der KI-Technologie möchte Auer die fördernden Vorstufen der Glücksspielsucht möglichst frühzeitig erkennbar machen.

Chasing losses genauer erklärt

Das Phänomen Chasing losses ist unter Glücksspielern weiter verbreitet als man annehmen mag. Es beschreibt ein Spielerverhalten, bei dem der Nutzer der Echtgeldautomaten nach einem Verlust weiterspielt. Immer mit dem Gedanken, seinen Verlust mit erneuten Einsätzen zu minimieren. Die Gefahr dabei weitere Verluste zu erleiden, scheint den Spieler selbst nicht bewusst zu sein. Die Gründe für dieses Verhalten sind recht unterschiedlich. Jedoch kann man Chasing losses im Online Casino ebenso finden wie bei Sportwetten. Es zieht sich durch alle Glücksspielschichten.

Bei zahlreichen Spielern kann die Jagd nach Verlusten als Verzweiflungstat betrachtete werden. Vor allem dann, wenn der Nutzer der virtuellen Spielautomaten schon zu viel Geld in das Spiel investiert hat. Diese Verzweiflung kann dazu führen, dass der Spieler Chasing losses betreibt. Den meisten Nutzern von Online Casinos oder Sportwetten-Angeboten ist Ihr eigenes Verhalten nicht bewusst.

Seinen Verlusten immer wieder hinterherzulaufen kann schnell zu einem Teufelskreis führen, der wiederum die finanzielle Situation des Spielers verschlechtert. Chasing losses ist vorwiegend das erste Anzeichen für eine Spielsucht. Sind Spieler selbst nicht in der Lage das zu erkennen, sollten es die Angehörigen tun und den Spieler auf die Sperrdatei setzen. Außerdem ist es wichtig darauf zu achten, dass Spieler nach erfolgter Sperrung keine illegalen Spielangebote nutzen. Legale und lizenzierte Online Casinos können Spieler auf der Whitelist der GGL finden.

KI unterstützt Vorhaben – fünf Kriterien sind entscheidend

Das oben beschriebene Problem soll nun wissenschaftlich genauer untersucht werden. Chasing Losses ist ein spezielles Problem der Glücksspielbranche und wird in Anbetracht der Spielsucht in zahlreichen Fragebögen konkretisiert. Laut Dr. Michael Auer reicht das allerdings nicht aus. Er sieht die enorme Bedeutung der wissenschaftlichen Untersuchung darin, das Verhalten der Spieler frühzeitig zu erkennen und somit messbar zu machen. Um diese Messbarkeit zu erzielen, arbeitet Auer mit fünf Kriterien, die er eigenständig entwickelt hat.

Anhand der Kriterien kann jedem Spieler ein Score zugeteilt werden, welcher Auskunft über die Ausmaße der Gefährdung gibt. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist, die Nutzung der KI-Technologie, um frühzeitig problematische Spielverhalten zu deuten. Die Basis zur Erkennung des problematischen Spielverhaltens zeigt sich in diesen fünf Kriterien:

  • „Chasing Losses“ innerhalb einer Spielsession
  • „Chasing Losses“ über mehrere Tage hinweg
  • Häufige Einzahlungen innerhalb einer Session
  • „Chasing Losses“ über mehrere Sessions hinweg
  • Beenden von Sessions mit leerem Spielerkonto
BzgA bietet Hilfe für Spielsüchtige.

Wer an sich selbst ein eigenartiges oder problematisches Spielverhalten erkennt, sollte sich unbedingt professionelle Hilfe suchen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) kann dabei unterstützen. (Bildquelle: BzgA)

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