Einige Fans des deutschen Bundesligisten Werden Bremen dürften sich wohl kurzzeitig verwundert die Augen gerieben haben, schließlich verkündete der Fußballverein die Verpflichtung von Aubameyang. Doch recht schnell wurde klar, dass es sich dabei nicht um den ehemaligen Profi von Borussia Dortmund handelt, sondern um Mohammed Harkous, der sich bisher unter dem Spielernamen MoAubameyang im eSports einen Namen machte. Er wird das neue Aushängeschild in der neu gegründeten eSports-Abteilung bei Werder Bremen werden und zudem in Fifa18 den Fußballverein im neuen Trikot bei den Weltmeisterschaften vertreten.
Bundesliga eSports: Mit Werder Bremen entdeckt der nächste Bundesligist den eSports
Lange Zeit eher belächelt, erfreut sich der eSports zunehmend größerer Beliebtheit und die mediale Präsenz steigt kontinuierlich. Gerade unter Jugendlichen, die als Zielgruppe in der Werbung hohen Stellenwert genießen, ist der Sport an Konsole und PC extrem beliebt. Diese Umstand entdecken nun auch immer mehr Fußballbundesligisten wie Werder Bremen und gründen eigene eSports-Abteilungen oder nehmen Spieler unter Vertrag. Als Vereine, die zugleich große, mittelständige Unternehmen darstellen, ist dies ein logische Schritt, schließlich wächst der Umsatz der gesamten Sparte rasant. Mit der Verpflichtung von MoAubameyang, der immerhin schon dreimal die nationale ESL-Meisterschaft gewinnen konnte, zeigt Werder Bremen, dass der Club gewillt ist, hier gleich von Beginn an in die Vollen gehen zu wollen. Zudem dürfte die mediale Wirkung, MoAubameyang wird auch bei der kommenden Fifa18-Weltmeisterschaft an den Start gehen, beim jüngeren Publikum nicht zu unterschätzen sein. Immerhin wird er hier erstmals im Trikot von Werder Bremen antreten. Doch nicht nur der Fußballclub selbst ist von dem Zukunftspotential des eSports überzeugt, sondern ebenso der langjährige Sponsor des Vereins Wiesenhof. Das Unternehmen wird nämlich ebenfalls die neue, digital Abteilung finanziell unterstützen und mit seiner bekannten Marke Bruzzler auf dem Trikot präsent sein.
Mit Werder Bremen hat sich bereits der 6. Bundesligist dazu entschlossen in den den eSports einzusteigen und andere Clubs haben zudem bereits angekündigt, ebenfalls in Zukunft diesen Schritt womöglich vollziehen zu wollen. Als Vorreiter kann hier in Deutschland der VFL Wolfsburg angesehen werden, der diese Schritt bereits im Mai 2015 vollzogen hatte. Schalke 04 ist ebenfalls in diesem Bereich hervorzuheben, die sogar im beliebten League of Legends in der höchsten europäischen Liga spielen. Doch abseits dieser Ausflüge in die Welt der Helden und Monster, ist es vor allem die Fußballsimulationsreihe Fifa, die es den Bundesligisten angetan hat, was aufgrund der Verbindung zum Runden Leder logisch erscheint. Als Schnittstelle dient hierbei im Bereich eSports die VBL, die virtuelle Bundesliga, die eine Kooperation zwischen Electronic Arts und dem DFL darstellt. Zum einen erfüllt sie die Aufgabe, als Vorabturnier die besten Spieler des Landes zu den Weltmeisterschaften zu schicken und zum anderen die Bundesligisten an den eSports heranzuführen. Und so finden sich hier auch Vereine, die zwar keine eigenen Abteilung für den elektronischen Sport betreiben, dafür jedoch für Fifa18 zumindest eigene Profis unter Vertrag genommen haben. Insgesamt haben nun mit Werder Bremen gleich 6 der 18 Bundesligaclubs eigenen Verträge mit Spielern, die an der VBL teilnehmen. Die einzigen Vereine die hierbei noch zaudern sind der FC Bayern München, Fortuna Düsseldorf, der SC Freibug, Hannover 96 und der FC Augsburg. Die TSG 1899 Hoffenheim wiederum hat ihren Einstieg für das nächsten Jahr geplant. Einzig und allein Borussia Dortmund hat bislang klar gemacht, überhaupt kein Interesse am eSports zu haben. Dies dürfte wohl hauptsächlich an der völlig überholten Haltung von Hans-Joachim Watzke liegen, der seit Jahren gegen den eSports schießt und kein gutes Haar an ihm lässt.
Nicht nur bei der Jugend wird eSports immer beliebter, auch die Online Casinos und Buchmacher haben diesen stark wachsenden Markt für sich entdeckt. Als Vorreiter kann hier ganz klar Betway hervorgehoben werden. Zum einen tritt das Online Casinos selbst als großer Sponsor auf und zum anderen gibt es hier sogar mittlerweile Live Wetten auf Turniere und Partien durch alle Disziplinen. Betway ist sogar eines der wenigen Online Casinos bei denen Kunden eine speziellen eSports Bonus erhalten können oder ein normaler Sportwetten Bonus auch für diesen Bereich gilt.
Bis 2020 wird der Umsatz beim eSports in Deutschland fast alle anderen Sportarten überholen
In den letzten Jahren hat sich viel im Bereich des eSports getan. Online Casinos wie Betway oder LVBet bieten mittlerweile Wetten auf dieses interessante neue Feld an oder treten gar selbst als Sponsoren in Aktion. Doch auch abseits der Bundesligaclubs, die mit der Fußballsimulation Fifa ein digitales, natürliches neues Betätigungsfeld vorfinden, hat sich in Deutschland in der letzten Zeit einiges bewegt. Traten in der Vergangenheit vor allem Unternehmen aus der Branche als Geldgeber auf, wie beispielsweise der Grafikkartenhersteller Nividia, entdecken immer mehr Firmen den eSports, die aus völlig anderen Wirtschaftsbereichen stammen. Besondere Schlagzeilen machte dabei vor kurzem Mercedes-Benz, die in Zukunft als Partner der ESL auftreten. Doch nicht nur der Stuttgarter Autohersteller engagiert sich mittlerweile mit Millionenbeiträgen, denn auch Warsteiner oder McDonalds sind auf der Suche nach Zugang zur jungen Zielgruppe. Und diese lässt sich, momentan zumindest noch, recht kostengünstig erreichen. Viele eSportler besitzen auf ihren Kanälen auf Facebook oder Youtube Millionen Follower, eine Zahl von der so einige Bundesligaclubs und Unternehmen nur träumen können. Zudem gehen Schätzungen von Deloitte und Gamer davon aus, dass allein die Umsätze im eSports in Deutschland bis zum Jahr 2020 auf gewaltige 130 Millionen Euro anwachsen werden, 2016 lagen diese noch gerade einmal bei rund 50 Millionen Euro. Zum Vergleich hierzu lagen die Umsätze, laut dem Magazin Sponsor, im vergangen Jahr beispielsweise bei der Handballbundesliga gerade einmal bei knapp 100 Millionen Euro. Somit könnte sich über kurz oder lang der eSport in Deutschland zur klaren Nummer Zwei hinter König Fußball aufschwingen. Diese rasante Entwicklung dürfte wohl der Hauptgrund für den momentanen Einstieg zahlreicher Clubs und Firmen in den digitalen Sport sein.
Auch auf anderer Ebene entwickelt sich der eSports weiterhin positiv. So beteuerten beispielsweise die Parteien von CDU/CSU und SPD im Koalitionsvertrag die Absicht, die elektronischen Wettkämpfe als Sport anzuerkennen. Ebenfalls gab es bereits die ersten Gespräche zwischen Branchenvertretern und IOC-Präsident Thomas Bach über das langfristige Potential und ob eSports in Zukunft ins olympische Programm aufgenommen werden könnte. Hierzu müssten jedoch noch zahlreiche Strukturen etabliert werden, um den Anforderungen gerecht zu werden. Das technikverliebte Asien ist jedoch schon bedeutend weiter. Hier wird in diesem Jahr bei den Asienspiele der eSports zum ersten mal als Demonstrationssport dabei sein, bevor er 2022 offiziell Bestandteil und damit anderen Sportarten gleichgestellt wird.
Hinterlasse einen Kommentar