Bitcoin CasinosAm Anfang noch als große Spinnerei verschrien, ist die Kryptowährung Bitcoin jedoch mittlerweile in aller Munde, geradezu von einem regelrechten Hype kann hier gesprochen werden. Und so schießen fast wöchentlich immer neue Bitcoin Casinos aus dem Boden, die mit äußert schnellen Transaktionen und der ultimativen Sicherheit und Anonymität dieser Kryptowährung fleißig werben. Doch wie verhält es sich beim Thema Kriminalität und vor allem ist Geldwäsche tatsächlich ein Problem, wie es immer wieder vonseiten der Gegner der alternativen Währung behauptet wird? Gerade die Verbindung aus Online Casinos und Bitcoin wird immer wieder als besonders anfällig für das Waschen von dreckigem Geld angesehen. Hierüber gibt es nun zum ersten Mal in einer Studie verlässliche Zahlen und diese zeigen Fakten auf, die einem bestimmten Hauptspender der Organisation dieser Erhebung wohl selber nicht so richtig gefallen dürften.

Geldwäscher zeigen nur geringes Interesse an Bitcoin Casinos

Vor wenigen Tagen erschien die Studie „Bitcoin Laundering: An Analysis of Illicit Flows into Digital Currency Services“ und gibt zum ersten mal Einblicke in die schmutzige Welt der Geldwäsche mit Bitcoins. Sofern bislang den Medien geglaubt werden durfte, müsste diese Untersuchung wohl gewaltige Summen an dreckigem Geld aufgedeckt haben, die über Online Casinos oder Tauschbörsen gewaschen werden. Zumindest war dies der stetige Grundtenor, der behauptete, Bitcoins würden sehr oft von Kriminellen genutzt werden. Die Studie des CSIF, dem Center on Sanctions and Illicit Finance, wiederum fand nun genau das Gegenteil heraus. Gerade einmal 0,61 Prozent aller Transaktionen innerhalb des Zeitraums von vier Jahren, wurden mit dreckigen Bitcoins getätigt. Diese stammten beispielsweise aus dem Darknet, wie der abgeschalteten Seite Silk Road oder aus betrügerischen Schneeballsystemen und Ransomware. Somit sind 99,39 Prozent aller Gelder mit dieser Kryptowährung, die in den vier Jahren der Untersuchung analysiert wurden, sauber und so kann hier von einem gravierenden Problem mit der Geldwäsche nun wahrlich nicht gesprochen werden. Zudem zeigte die Studie des CSIF, dass in in 2016 die Anzahl der Transaktionen mit dreckigen Bitcoins sogar abgenommen hat. Die Verantwortlichen des 16-seitigen Dokuments führen diese positive Entwicklung hauptsächlich auf die gestiegene Akzeptanz der Währung sowie auf eine bessere Einhaltung der Geldwäschegesetze durch die Betreiber der Tauschbörsen und Bitcoin Casinos zurück.

Für die Studie „Bitcoin Laundering: An Analysis of Illicit Flows into Digital Currency Services“ hatte sich der CSIF die Hilfe von Elliptic eingeholt, dem Spezialisten für Kryptowährungsanalytik.  Dabei ermöglichten diese nicht nur die Analyse der Ströme von dreckigen Bitcoins. Sie zeigten mit ihrem Know-How und den technischen Möglichkeiten der Blockchain ebenfalls auf, wie Strafverfolgungsbehörden dreckige Bitcoins aufspüren und die Rückführung in den Geldkreislauf verhindern können.

Mit einem Anteil von gerade einmal 0,61 Prozent an dreckigen Bitcoins, kann als wahrlich nicht von einem immensen Problem in puncto Geldwäsche und dieser so beliebten Kryptowährung gesprochen werden. Doch wie hoch ist eigentlich der Anteil an Transaktionen mit diesem schmutzigen Geld in den Bitcoin Casinos? Diese Frage drängt sich einem so ziemlich auf, schließlich werden Medien und Politik nicht müde, gerade diese Kombination immer wieder anzuprangern und Geldwäsche ist hier immer wieder der Schlüsselreiz. Die Wahrheit ist jedoch, wie die Studie des CSIF herausfand, eine andere, denn mit 25,8 Prozent machen Bitcoin Casinos gerade einmal rund ein Viertel der insgesamt 0,61 Prozent aller Transaktionen mit dreckigem Geld aus.  Damit liegen die virtuellen Glücksspieltempel nur unwesentlich über den 23,4 Prozent der sogenannten „Mixer“, anonyme Tauschbörsen, die diese Kryptowährung mit verschiedenen Historien in der Blockchain sozusagen „mixen“. Der große Löwenanteil der insgesamt 0,61 Prozent an dreckigen Bitcoins wird mit fast der Hälfte in legalen und anerkannte Börsen gewaschen. Damit ist die immer wieder gern verwendete Verbindung aus Geldwäsche und Bitcoin Casinos als Eldorado von Kriminellen faktisch widerlegt.

Vielleicht ist die Verbindung von Sheldon Adelson zum CSIF der Grund für den negativen Unterton

Obwohl Bitcoin Casinos gerade einmal mit rund 25 Prozent an den mickrigen 0,61 Prozent an Geldwäschevorfällen beteiligt sind, ist die gesamte Studie mit einem gewissen Unterton versehen. So sieht das 16-seitige Papier das Problem mit dem dreckigen Geld in den Bitcoin Casinos und den sogenannten „Mixern“ deutlich dramatischer als bei den offiziellen Börsen. Und dies obwohl diese mehr als die Hälfte aller illegalen Zahlungsflüsse über sich laufen lassen. Dies Merkwürdigkeit könnte im Verhältnis zwischen dem CSIF und Sheldon Adelson liegen, so zumindest spekuliert das Online-Portal „CalvinAyre“. Denn der absolute Gegner von Online Casinos ist zugleich einer der größten Spender der Organisation FDD, der Foundation for Defense of Democracies, deren Ableger wiederum das CFIS ist. Und so könnte es sich tatsächlich so zugetragen haben, dass die Verbindung zu einem der größten Spender, diesen Unterton gegen die Bitcoin Casinos hervorbrachte. Es kann schließlich kaum davon ausgegangen werden, dass Sheldon Adelson als Vorkämpfer gegen die Online Casinos sich über eine äußerst positive Darstellung seines Gegners amüsiert gezeigt hätte. Immerhin lebt ja der Casino-Magnat gerade von dem Umstand, sich die ungeliebte Konkurrenz aus dem Internet möglichst vom Leibe halten zu können.

Wer ist Sheldon Adelson? Sheldon Adelson gehört zu den 20 reichsten Menschen der weltbekannten Forbes-Liste und besitzt ein Vermögen von rund 37 Milliarden US-Dollar. Den Großteil seines Vermögens kommt aus den Casinos seiner eigenen Firma Las Vegas Sands, die im Jahr mehr als 12 Milliaren US-Dollar umsetzt. Er gilt als einer der mächtigsten Gegner von Online Casinos in den USA.

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