Nach einem im Rahmen der internen Erwartungen ausgefallenen dritten Quartal hat die Super Group (SGHC) eine dreistufige Strategie für die Expansion vorgestellt, die dem Unternehmen zu weiterem Wachstum verhelfen soll. Angesichts eines rückläufigen Gesamtumsatzes von Juli bis September 2022 in Höhe von 1,55 Prozent bei gleichzeitigem Erfolg in Nordamerika will sich der Konzern breiter aufstellen, um auch in Zukunft wachsen zu können. Hierfür sehen die neuen Expansionsbestrebungen vor, innerhalb der Unternehmensgruppe in die Bereiche Technologie und Marken zu investieren, zu denen das Top Online Casino Betway gehört. Außerdem ist die Gruppe aufgeschlossen gegenüber Übernahmen und wird sich diesbezüglich mit Providern sowie auch Wettanbietern und Online Casinos beschäftigen.
Super Group plant mehr Kapitalbeteiligungen
Die Super Group Limited als die operative Tochtergesellschaft der zur SGHC gehörenden Online-Glücksspielmarken Betway und Spin nimmt Geld in die Hand, um sich wieder auf Erfolgskurs zu begeben. Mit Trends mitgehen und Entwicklungen für das Wachstum von morgen absichern, dafür braucht es klare Strukturen im Konzern. Die hat Betway Casino Betreiber Super Group nach einer offensiven Mitteilung von SGHC CEO Neal Menashe nun öffentlich gemacht. Nachdem die konzerneigene Erwartungshaltung im dritten Quartal wenig Positives hervorgebracht hat, will die Unternehmensgruppe mit einem Dreistufenplan in die Expansion investieren.
Im Rahmen einer Telefonkonferenz zu den letzten Quartalsergebnissen ließ Konzernchef Menashe einige interessante Einblicke zu. In Bezug auf die Investitionsstrategie der Gruppe geht es dabei vor allem darum, den Fokus weiterhin auf die Verbesserung der Sportwetten und Online Casino Erfahrungen der Kunden zu legen. Hierzu ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der globalen Plattform zwingend notwendig, schließlich konkurriert die Super Group mit Wettbewerbern wie Flutter Entertainment als Betreiber von PokerStars sowie Entain mit Ladbrokes, Coral, Sportingbet und bwin.
Gleichzeitig expandiert der Krypto-Casino-Markt unaufhörlich. Infolgedessen ist der Bedarf an zweckmäßigen technischen Ressourcen hoch, da die Anforderungen im Laufe der Zeit immer weiter steigen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, hat die Super Group beispielsweise eine Vereinbarung mit Apricot, einem großen Sportwetten-Anbieter, getroffen, um die Kapazitäten für die Betway Casino- und Wettplattform zu erhöhen.
Im Hinblick auf geplante Investitionen erklärte Super Group Neal Menashe unter anderem: „Im Einklang mit unserem Kerngeschäft, welches ein reines Online-Technologieunternehmen darstellt, konzentrieren wir uns weiterhin auf die verbesserte Kundenerfahrung durch kontinuierliche Optimierungsmaßnahmen an der weltweiten Online-Plattform, um das Engagement und die Kundenbasis zu optimieren.“
Investitionen in neue Tochtergesellschaften
In diesem Zusammenhang hat der Online-Sportwetten- und Casino-Betreiber, wie schon eingangs dargelegt Apricot ins Visier genommen, um Betway stärker aufzustellen. Hierfür ist eine Kreditlinie in Höhe von 42 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden, wobei der mögliche Kauf von Apricot bereits zu Beginn des Jahres angedeutet wurde und durchaus 2023 im Raum stehen könnte. Für Betway würden dadurch mehr Entwicklungsressourcen frei werden, was der globalen Marke ein solides Wachstum bescheren dürfte.
Mit dem Fokus auf Fusionen und Übernahmen hat sich Super Group zusätzlich mit dem Entwicklungsstudio Jumpman Gaming eingedeckt. Bei diesem Glücksspielbetreiber sind unter anderem auch Gamomat Casino Spiele gelistet. Generell verspricht sich die Unternehmensführung einiges davon, im Bereich M&A (Transaktionen im Unternehmensbereich) ein Investitionswachstum zu erzielen. Hierzu hat SGHC im dritten Quartal eine Mehrheitsbeteiligung an Jumpman Gaming erworben, einem profitablen, auf Großbritannien fokussierten Online-Casino-Geschäft mit Ambitionen grenzüberschreitend zu expandieren.
Nicht zu vergessen die erfolgreiche Etablierung von Betway und Spin im regulierten kanadischen Online-Gambling-Markt von Ontario. Auch auf den Mega-Märkten in den USA läuft alles nach Plan. Dabei blickt SGHC gespannt auf die Übernahme von Digital Gaming, die nach behördlichen Genehmigungen voraussichtlich im Januar 2023 abgeschlossen sein wird. Des Weiteren richtet sich der Fokus zunehmend auf Louisiana und Ohio, wo die Online-Öffnung bevorsteht und somit die nächsten potenziellen Wachstumspunkte auszumachen sind. Des Weiteren dürfte das bwin Casino Deutschland ebenfalls im Rahmen der Erlaubniserteilung im kommenden Jahr eine Lizenz als Veranstalter virtueller Automatenspiele erhalten.
Ein Grund für die neuen Expansionsbemühungen steckt auch in der Personalscheidung Lisa A. Kampf. Sie bringt Erfahrung von Goldman Sachs und Morgan Stanley seit nunmehr als einem halben Jahr in ihrer Funktion als Investor Relations VP ein und allmählich scheinen ihre mit eingeleiteten Maßnahmen aktiv zu werden!
CEO Neal Menashe merkt an: „Zusätzlich zu den Chancen, die wir für Jumpman in Großbritannien sehen, angesichts des Schwerpunkts auf einem eher freizeitorientierten Bereich des Online-Casino-Marktes, freuen wir uns auch über die zukünftige Expansion des Unternehmens in andere Märkte mit eigener Software.“ An anderer Stelle sprach Menashe auch über die Fortschritte in der nordamerikanischen Gaming-Landschaft, einer Region, in der das Unternehmen seine Portale Betway und Spin erfolgreich in das regulierte Umfeld von Ontario überführt hat. „Die Entwicklung, die seit der Markt-Liberalisierung erzielt wurde, entspricht unseren Erwartungen, und das nationale Geschäft läuft weiterhin gut und bleibt für uns profitabel.“
Blick auf die Umsätze in den Monaten Juli, August und September
Leichter Umsatzrückgang, aber immer noch solide! Im dritten Quartal 2022 erzielte SGHC einen Umsatz von 307,8 Millionen Euro und verzeichnete einen leichten Rückgang gegenüber 312,6 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum 2021. Das Unternehmen führte das Ergebnis auf den Rückgang der Nettoeinnahmen aus OnlineCasinos und Markenlizenzgebühren zurück, die teilweise durch einen Anstieg der Einnahmen aus Sportwetten ausgeglichen wurden. Nach einem Rückgang von 10 Prozent im zweiten Quartal war dies das zweite Quartal in Folge, in dem ein Abwärtstrend im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen war.
Im Quartalsvergleich verzeichnete die Periode einen Rückgang von 4 Prozent gegenüber 320,8 Millionen Euro im zweiten Quartal, was zusammen mit dem Ergebnis aus dem ersten Quartal von 963,1 Millionen Euro für die neun Monate bis zum 30. September 2022 ausmachte. In Anbetracht des Handelsupdates, welches das Unternehmen Anfang November veröffentlichte und indem es seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2022 zwischen 1,15 Milliarden Euro und 1,28 Milliarden Euro beibehielt, würde ein Umsatz von 186,9 Millionen Euro im vierten Quartal genügen, um die Ziele zu erreichen.
Die Grafik erklärt die Umsatzverteilung nach Märkten der Super Group Makren Betway und Spin im Vergleich 3. Quartal 2022 und 3. Quartal 2021. (Bildquelle: investors.sghc.com)
Weniger Gewinn und mehr Kunden
Im dritten Quartal 2022 wurde ein Gewinn nach Steuern in Höhe von 34,9 Millionen Euro erzielt, was einem Rückgang von 30,9 Prozent gegenüber 50,5 Millionen Euro im Quartal 2021 entspricht. Auf sequenzieller Basis bedeutet das Ergebnis einen massiven Rückgang um 88 Prozent von 298,6 Millionen Euro im zweiten Quartal 2022, wobei das Ergebnis des zweiten Quartals durch nicht zahlungswirksame Zeitwertgewinne in Höhe von 283,3 Millionen Euro positiv beeinflusst wurde.
Im Jahresvergleich sanken das EBITDA mit 60,9 Millionen Euro und das bereinigte EBITDA mit 56,1 Millionen Euro um 19,8 Prozent sowie 26 Prozent. Das bereinigte EBITDA für die ersten neun Monate des Jahres 2022 betrug 181,2 Millionen Euro, womit die Super Group seine Jahresprognose von 200 Millionen Euro bis 215 Millionen Euro sicher erreichen dürfte.
Die durchschnittliche monatliche Kundenzahl stieg im Quartal auf 2,7 Millionen, ein Anstieg von 7 Prozent gegenüber 2,5 Millionen im dritten Quartal 2021. In dieser Zahl nicht enthalten sind die Kunden von Jumpman Gaming – dem Unternehmen, an dem SGHC im September eine Mehrheitsbeteiligung erworben hat.
Die komplette Umsatzanalyse für das 3. Quartal 2022 mit allen Ausführungen des SGHC Konzernchefs finden Sie hier!
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