Wegen der Einführung einer speziellen Betsson Mastercard mit Vorteilen für die Kunden wurde nun in Schweden der Betreiber zu einer Geldstrafe verurteilt. (Bildquelle: pixabay by TheDigitalWay)
Schweden hat eines der restriktivsten Glücksspielgesetze unter den europäischen Ländern, die bereits eine Regulierung des Glücksspiels vorgenommen haben. So dürfen beispielsweise Online Casino Betreiber ihren Kunden nur ein einziges Mal einen Casino Bonus anbieten und die maximalen Einsätze pro Monat sind streng limitiert. Dass die schwedische Glücksspielaufsichtsbehörde hierbei überhaupt keinen Spaß versteht und schnell mit Geldstrafen bei der Hand ist, musste nun auch Betsson mit der Einführung einer speziellen Mastercard erfahren. Die Vorteile dieser Kreditkarte für die Kunden sah Spelinspektionen als Verstoß gegen das Glücksspielgesetz und verdonnerte den Online Casino Betreiber zu einer Buße in Höhe von umgerechnet rund 1,9 Millionen Euro.
Die Betsson Mastercard bot zu viele Vorteile
In Zusammenarbeit mit dem Kreditkartenunternehmen brachte Betsson im vergangenen Jahr eine spezielle Mastercard heraus, die den Kunden im Online Casino oder bei den Sportwetten gewisse Vorteile brachte. Zum einen waren dies schnellere Auszahlungen und zum anderen konnten die Kunden ebenso beispielsweise Eintrittskarten für Sportveranstaltungen erhalten. Das Besondere an der Betsson Mastercard war, dass diese direkt mit dem Spielkonto der Kunden verbunden war. Obwohl diese spezielle Kreditkarte von der schwedischen Finanzaufsicht genehmigt wurde, sah Spelinspektionen hier einen Verstoß gegen das schwedische Glücksspielgesetz. Die Vorteile wie Eintrittskarten würden einen wirtschaftlichen Wert und somit einen ähnlichen Anreiz wie ein Casino Bonus besitzen. Dieser ist jedoch nur einmalig als Vergabe an einen Neukunden erlaubt.
Ebenfalls in 2019 brachte zudem der Betreiber neben der Betsson Mastercard noch Gutschein in Umlauf, mit denen Kunden Einzahlungen auf ihr eigenes Spielkonto vornehmen konnten. Vertrieben wurde diese über zwei Einzelhandelsketten, Pressbyrån und 7-Eleven. Spelinspektionen sah hier ebenfalls einen Verstoß gegen das schwedische Glücksspielgesetz genau wie zuvor bei der Betsson Mastercard. Begründet wurde dies damit, dass weder Pressbyrån noch 7-Eleven eine Lizenz zum Vertrieb von Glücksspielprodukten besitzen. Betsson wiederum argumentierte, dass der Betreiber keine Vereinbarung mit den beiden Einzelhändlern eingegangen war, sondern mit Convenience Card, einem Spezialisten für Prepaid-Karten. Zudem könnten Gutscheine nicht als Glücksspielprodukte bezeichnet werden. Dem widersprach die Glücksspielaufsichtsbehörde mit dem Argument, dass die Gutscheine nur für Einzahlung auf ein Spielerkonto bei Betsson funktionieren würden. Pressbyrån und 7-Eleven wurden deshalb in diesem Fall als nicht lizenzierte Handelsvertreter für Glücksspielprodukte klassifiziert. Für beide Verstöße, die Betsson Mastercard sowie die Gutscheine, muss deshalb der Glücksspielkonzern nun umgerechnet rund 1,9 Millionen Euro Strafe bezahlen.
Die immer striktere Auslegung des schwedischen Geldspielgesetzes wird immer stärker von der Glücksspielbranche kritisiert und zugleich warnt diese vor einem Erstarken des Schwarzmarkts. Schwedische Kunden würden sich vermehrt nach unlizenzierten Online Casino umschauen, um den restriktiven Regeln beispielsweise beim Casino Bonus zu entgehen. Auf der anderen Seite könnten in Zukunft immer mehr konzessionierte Glücksspielunternehmen das Land verlassen. Erst vor gut einem Monat hatte das bekannte Cherry Casino seine Pforten im Land geschlossen.
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