Betsson AB verkauft Anteile

Betsson AB hat sich von seinen Anteilen an der Global Gaming 555 AB getrennt, weil die Firma wegen des Lizenzentzugs für das Ninja Casino ins Strudeln geriet.

Der bekannte schwedische Online Casino Betreiber und Buchmacher Betsson AB hat sich von seinen gesamten Anteilen an der Glücksspielfirma Global Gaming 555 AB getrennt. Letzteres Unternehmen sorgte erst im Juni für negative Schlagzeilen, nachdem es als erster Betreiber in Schweden die dortige Online Casino Lizenz für das Ninja Casino entzogen bekam. Durch die daraus resultierenden Einbrüche beim Umsatz sowie beim Gewinn schien nun bei Betsson AB wohl die Erkenntnis gereift zu sein, dass der zuvor getätigte Einstieg bei Global Gaming 555 AB keine gute Idee war.

Durch den Ausstieg von Betsson AB verlieren noch mehr Anleger das Vertrauen in Global Gaming 555 AB

Lange Zeit galt das Ninja Casino als aufstrebende virtuelle Spielhalle. Vor allem im heimischen Schweden sowie in ganz Skandinavien konnte das Online Casino recht schnell Marktanteile gewinnen. Zusätzlich sorgten noch weitere 7 Internetcasinos unter dem Dach der Global Gaming 555 AB für immer stärkeres Wachstum, zumindest bis zu diesem Jahr. Die rasante Entwicklung der Glücksspielfirma dürfte der Hauptgrund für den Einstieg von Betsson AB Anfang des Jahres gewesen sein, versprach doch der stetig steigende Aktienkurs ein lukratives Investment. Bis auf fast 40 Schwedische Kronen kletterte der Kurs immerhin noch im Dezember 2018. Dann zeigte sich jedoch eine deutlich schwächere Entwicklung im neu regulierten heimischen Glücksspielmarkt in Schweden, die ebenso bei vielen anderen Konkurrenten zu verzeichnen war. Bei Global Gaming 555 AB fiel diese jedoch besonders negativ aus, weil der Glücksspielkonzern außerhalb Schwedens nur marginale Umsätze erzielt.

Im Juni schließlich, nachdem Betsson AB sich schon rund 726.000 Aktien, circa 1,8 Prozent, von Global Gaming 555 AB einverleibt hatte, platzte jedoch die Bombe. Die schwedische Glücksspielaufsichtsbehörde entzog nämlich der Firma die Online Casino Lizenz für das Tochterunternehmen SafeEnt Limited, welches das Ninja Casino betreibt. Gravierende Mängel beim Spielerschutz und zu wenig Sicherheitsmaßnahmen bei der Verhinderung von Geldwäsche wurden als Gründe benannt. Ein Eilantrag vor Gericht vonseiten Global Gaming 555 AB gegen den Entzug der Online Casino Lizenz wurde ebenfalls abgewiesen. Der dadurch entstanden Verlust des wichtigsten Glücksspielmarktes für Global Gaming 555 AB schlug sich massiv negativ auf die Geschäftsentwicklung aus. Allein im zweiten Quartal sackte der Umsatz, trotz der erst kurzen Zeit ohne Online Casino Lizenz, von vormals 227,8 Millionen SEK auf nur noch 132,2 Millionen SEK auf fast die Hälfte ab. Ebenso drehte der Gewinn aus dem Vergleichszeitraum in 2018 von ehemals 28,9 Millionen SEK jetzt in einen heftigen Verlust in Höhe von -11,8 Millionen SEK. Für das dritte Quartal hat Global Gaming 555 AB bislang überhaupt noch keine Zahlen vorgelegt, was nie ein gutes Zeichen ist. Vor diesem Hintergrund ist es nur logisch, dass sich Betsson AB ganz schnell wieder von seinen Anteilen am Konkurrenten getrennt hatte, auch wenn hierbei ordentlich Lehrgeld gezahlt wurde. Heute steht der Kurs von global Gaming 555 AB nämlich bei gerade einmal noch rund 7 Schwedischen Kronen.

Mittlerweile hat sich Global Gaming 555 AB so einiges einfallen lassen, um überhaupt noch auf ihrem wichtigsten Glücksspielmarkt in Schweden präsent zu bleiben. So wurde die Domain des Ninja Casinos an die Firma Viral Interactive übergeben, eine Tochter von Finnplay, die über eine Online Casino Lizenz in Schweden verfügt. Zusätzlich wurde ebenso ein White Label Casino mit dem Namen Nano Casino über die Kooperation mit Finnplay an den Start gebracht. Ob dies jedoch die herben Verluste wieder auffangen kann, ist mehr als fraglich.

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