Auch die Betsson AB Quartalszahlen vor der weltweiten Covid-19-Pandemie fielen richtig stark aus. Vor allem die Sportwetten sorgten für ein Umsatzsprung. (Bildquelle: betssongroup.com)
Mit Betsson AB hat nun ein weiterer großer Online Casino Betreiber seine Quartalszahlen für die ersten drei Monate dieses Jahres vorgelegt. Wie schon bei allen anderen Glücksspielunternehmen zuvor, zeigten auch diese das ungeheure Potenzial für das gesamte Geschäftsjahr, welches jedoch wegen der Covid-19-Pandemie wohl leider nicht ausgeschöpft werden wird. Trotz dessen lohnt sich natürlich ein genauerer Blick in die Materie, um die Leistungsfähigkeit der Schweden und die Entwicklung des Konzerns einzuschätzen.
Die Betsson AB Quartalszahlen können sich wahrlich sehen lassen
Mit einer starken Mischung aus eigenen Online Casinos wie dem Casinoeuro oder dem Casino Winner und Plattformen für Sportwetten wie Betsafe konnten die Schweden in den drei ersten Monaten in 2020 so richtig glänzen. Die Betsson AB Quartalszahlen wiesen allein beim Umsatz ein Wachstum in Höhe von sehr guten 7 Prozent aus. Vor vormals 1.330,6 Millionen SEK ging es gegenüber dem Vergleichszeitraum im vergangenen Jahr auf nun 1.417,5 Millionen SEK nach oben. Getrieben wurde der Anstieg jedoch hauptsächlich von den Sportwetten, die sich enorm stark verbessern konnten, während die Online Casinos eher stagnierten. Vor dem Hintergrund des eingebrochenen Sportwettenmarktes Ende März dürfte deshalb der Gesamtumsatz im zweiten Quartal wohl eher rückläufig werden. Für die zweite Jahreshälfte und damit auch für das gesamte Geschäftsjahr wird es von entscheidender Bedeutung sein, ob und wann die großen Ligen vor allem im Fußball ihren Betrieb wieder aufnehmen können.
Unabhängig von den zukünftigen Entwicklungen konnte Betsson AB in den ersten drei Monaten ebenso ein sattes Plus beim EBITDA in den Quartalszahlen vermelden. Hier ging es von ehemals 345,8 Millionen SEK um ganze 2 Prozent auf jetzt 352,9 Millionen SEK rauf. Verantwortlich für den geringeren Zuwachs im Vergleich zum Umsatz waren höhere Abschreibungen aus dem Kauf der GIG Online Casinos im ersten Quartal sowie höhere Personal- und Betriebskosten. Für diese einmaligen, negativen Sondereffekte erhielt Betsson AB jedoch gleich mehrere gut laufende Internetcasinos, die schon in den nächsten Monaten erhebliche Zuwächse beim Umsatz bescheren werden. Beim EBIT ging es ebenfalls in den Betsson AB Quartalszahlen nach oben, und zwar auf 260,6 Millionen SEK. Dies waren rund 2 Prozent mehr als noch im letzten Jahr, als 345,8 Millionen SEK in den Büchern der Schweden standen. Dem gegenüber konnte sich der Gewinn nur marginal verbessern. Hier verdiente der Glücksspielkonzern 229,6 Millionen SEK anstatt der 229,3 Millionen SEK ein Jahr zuvor.
Wichtige Ereignisse in den ersten drei Monaten in 2020:
- erstmals wurde die selbst entwickelte Sportwettenplattform an einen anderen Betreiber lizenziert
- Übernahme aller GIG Casinos wie Guts, Rizk, Thrills und Kaboo
- mit dem Jalla Casino wurde das erste selbst entwickelte reine mobile Casino in Schweden an den Start gebracht
- es wurden für 60 Millionen SEK eigene Aktien zurückgekauft
- der Anteil aller Umsätze im mobilen Casino über Smartphones und Tablets kletterte von 68 auf 70 Prozent
- während bei den Sportwetten der mobile Zugang bei 81 Prozent lag, kamen die Online Casinos nur auf 67 Prozent
Bis Covid-19 holten die Sportwetten kräftig auf
Für Betsson AB erfolgte der Einbruch des Sportwettenmarktes aufgrund von Covid-19 zu einem richtig schlechten Zeitpunkt, denn die ersten drei Monate befand sich dieses Genre bei den Schweden auf der Überholspur. Um starke 29 Prozent konnte hier der Umsatz auf jetzt 384,9 Millionen SEK gegenüber den zuvor erzielten 297,8 Millionen SEK gesteigert werden. Auch wenn Betsson AB durch sein reines Internetgeschäft nicht unter Schließungen von Wettshops zu leiden hat, so werden sich in den nächsten Quartalszahlen doch die Unterbrechungen von vielen Sportereignissen bemerkbar machen. Zwar verzeichneten hier die Schweden bereits positive Ausweichbewegungen hin zu Tischtennis und eSports, aber komplett kompensieren dürften diese den Ausfall von König Fußball jedoch nicht. Auffangen könnten die Verluste allerdings die eigenen Online Casinos, sofern sie sich gegenüber den ersten drei Monaten deutlich steigern könnten. Diese stagnierten nämlich Anfang des Jahres laut den Betsson AB Quartalszahlen und der Umsatz änderte sich hier nur marginal von zuvor 1.012,8 Millionen SEK auf nun 1.014,2 Millionen SEK. Ausweichbewegungen von den Sportwetten hin zu Spielautomaten und Live Casino Spielen könnten hier für einen kleinen Aufschwung sorgen.
Aufgeschlüsselt nach Regionen zeigte sich in den Betsson Quartalszahlen, dass es vor allem der Expansion in neue Märkte zu verdanken war, dass diese so gut ausfielen. Zentral-, Ost- und Südeuropa sowie Asien befeuerten hier das Wachstum beim Umsatz, während das heimische Skandinavien aufgrund der strengen Regulierung in Schweden deutlich unter die Räder kam. Trotz einem Rückgang von vormals 580,6 Millionen SEK um 17 Prozent auf nur noch 482,7 Millionen SEK, konnte Skandinavien gerade noch so den Spitzenplatz bei den Regionen verteidigen. Platz zwei ging an Zentral-, Ost- und Südeuropa sowie Asien. Hier gelang mit einen Anstieg von 71 Prozent der mit Abstand größte Sprung nach vorn. Gegenüber den 248,2 Millionen SEK bedeuteten die jetzt erzielten 424,7 Millionen SEK eine gewaltige Verbesserung. Den Bronzerang wiederum konnte sich Westeuropa schnappen, fiel jedoch vom zweiten Platz zurück. Grund hierfür war der Rückgang von zuvor erzielten 430,8 Millionen SEK um 6 Prozent auf nur noch 406,5 Millionen SEK. Schlusslicht bildete die Region „Rest of the World“ mit einem Gesamtumsatz von 103,6 Millionen SEK. Dies waren 46 Prozent mehr als noch die im Vergleichszeitraum erzielten 71 Millionen SEK.
Bei den Kundenzahlen gab es in den Betsson AB Quartalszahlen sowohl Licht als auch Schatten. So konnte der Online Casino Betreiber und Buchmacher die Gesamtzahl von zuvor rund 14,3 Millionen in den ersten drei Monaten in 2019 auf nun fast 15,5 Millionen kräftig ausbauen. Allerdings hatte dies auf Jahressicht kaum positive Auswirkungen auf die Zahl der aktiven Kunden. Hie ging es sogar leicht von 687.000 auf nun 681.000 zurück.
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