Kaum ein anderer Buchmacher und Online Casino Betreiber ist so stark auf den deutschen Glücksspielmarkt fokussiert wie bet-at-home mit Sitz in Düsseldorf. Aus diesem Grund war bereits seit Monaten absehbar, dass die Neuregulierung in der Bundesrepublik in Bezug auf das Automatenspiel nicht ohne Konsequenzen für den Glücksspielkonzern bleiben würde. So ging es wenig überraschend in den ersten Quartalszahlen in 2021 für bet-at-home in allen wichtigen Bereichen Umsatz, EBITDA oder dem Gewinn zum Teil recht stark in den Keller.
Die ersten bet-at-home Quartalszahlen in 2021 sind dick im Minus
In den letzten Jahren wuchs das Geschäft mit Online Casino Spielen bei bet-at-home zum Teil deutlich stärker als der klassische Bereich mit Sportwetten und konnte gerade beim Umsatz Letzteren sogar überholen. Dieser sonst immer so positive Entwicklung verkehrte sich nun allerdings ins Gegenteil, was vor allem am Hauptmarkt Deutschland lag. Seit der beschlossenen Duldung mit der Implementierung der kommenden Regeln aus dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wurde das Automatenspiel für die Kunden deutlich unattraktiver. Einsatzlimits sowie eine Verlangsamung auf fünf Sekunden pro Dreh ließen deshalb die Umsätze von bet-at-home in den Quartalszahlen der ersten drei Monate in 2021 im Bereich Automatenspiel deutlich schrumpfen. Hier ging es von ehemals 18,6 Millionen Euro um gehörige 28,5 Prozent auf nun nur noch gerade einmal rund 13,3 Millionen Euro tief nach unten. Dass es insgesamt beim Gesamtumsatz noch einigermaßen freundlich aussah, war vor allem den Sportwetten zu verdanken, die stark zulegen konnten. Hier gelang dem Online Casino Betreiber und Buchmacher ein kräftiger Umsatzanstieg von zuvor 13,7 Millionen Euro um 25,5 Prozent auf nun 17,2 Millionen Euro. Erstmals nach vielen Jahren tauschten damit auch die beiden wichtigsten Glücksspielgenre von bet-at-home wieder ihre Positionen. Sämtliche Entwicklungen zusammen sorgten schließlich in den bet-at-home Quartalszahlen zu Beginn des Jahres 2021 mit einem Minus von 5,5 Prozent beim Gesamtumsatz für einen verkraftbaren Rückgang. Gegenüber noch 32,2 Millionen Euro fiel der Umsatz nun auf 30,5 Millionen Euro.
Dem Urgestein unter den Buchmachern im deutschsprachigen Raum stehen womöglich schwierige Zeiten bevor. Beide Hauptmärkte, Deutschland und Österreich, stehen beim Automatenspiel unter Druck. Während in Deutschland die Neuregulierung hier für geringere Umsätze sorgen wird, könnte diese im Nachbarland sogar langfristig aus diesem Geschäftsbereich komplett wegfallen. Momentan plant das Finanzministerium in Österreich das Monopol der CASAG bei den Online Casinos in Zukunft mit Netzsperren durchzusetzen, sodass bet-at-home nur noch Sportwetten anbieten dürfte. Dadurch würden im ehemaligen Heimatland, der Buchmacher wurde 1999 in Wels in Österreich gegründet, rund 60 Prozent der gesamten Umsätze wegfallen.
Trotz Gewinneinbruch konnte das Eigenkapital weiter gesteigert werden
Während der Umsatzrückgang in den ersten Quartalszahlen für 2021 für bet-at-home noch recht verkraftbar aussah, so kann dies über die weiteren wichtigen Finanzkennzahlen schon nicht mehr gesagt werden. So ging es nämlich schon allein beim EBITDA um 23,4 Prozent mächtig nach unten. In Zahlen bedeutete dies einen Rückgang von ehemals 9 Millionen Euro auf nun 6,9 Millionen Euro. Hieran waren ebenfalls die gestiegenen Marketingkosten schuld, die aufgrund der diesjährigen Fußballeuropameisterschaft deutlich höher als noch im Vorjahr ausfielen. Gegenüber noch 6,4 Millionen Euro kletterte das Werbebudget um ganze 12,1 Prozent auf 7,4 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis EBIT sah ebenfalls aufgrund der Misere mit dem Automatenspiel in Deutschland nicht wirklich besser aus. Hier ging es von 8,6 Millionen Euro auf jetzt 6,4 Millionen Euro nach unten, was einem Minus von rund 25,6 Prozent entspricht. In diesen negativen Reigen reihte sich wenig überraschend auch der Gewinn nach Steuern ein, der mit einem Minus von rund 24,1 Prozent ebenso fast um ein Viertel einbrach. Anstatt der noch 5,8 Millionen in Anfang 2020 verdiente bet-at-home somit bis Ende März 2021 laut seinen Quartalszahlen nur noch 4,4 Millionen Euro. Abschließend noch eine freudige Meldung zum Eigenkapital, welches um 8,6 Prozent von vormals 50,9 Millionen Euro auf nun 55,3 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Damit kletterte zugleich die Eigenkapitalquote von ehemals 53,5 Prozent auf nun 55,1 Prozent.
Trotz der wenig berauschenden Quartalszahlen für die ersten drei Monate im Bereich Automatenspiel hält bet-at-home weiterhin an seiner Gesamtprognose für 2021 fest und erwartet wohl eine sehr gut laufende Fußballeuropameisterschaft. Beim Umsatz werden zwischen 106 Millionen Euro und 118 Millionen Euro erwartet und beim EBITDA zwischen 18 Millionen Euro und 22 Millionen Euro.
Hier finden Sie die kompletten Zahlen fürs das erste Quartal von bet-at-home als Download!
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