Online Spielerin bekommt Rückerstattung

Online Casino Spielerin soll ihre Verluste von einem auf Malta sitzenden Glücksspielunternehmen zurückerhalten. (Bildquelle: moerschy auf Pixabay)

Können deutsche Spieler und Spielerinnen hoffen? Wenn es nach einem Gerichtsurteil aus Koblenz geht, definitiv. Worum geht es genau? Hinter den Glücksspielunternehmen in Malta liegen schwere Zeiten. Immer wieder kam es zu Klagewellen aus Deutschland, in denen Spieler und Spielerinnen ihre Einsätze und Verluste zurückverlangen. Hintergrund war, dass vor 2021 das Online Glücksspiel in Deutschland illegal war. Trotzdem drängten sehr viele Unternehmen mit Hauptsitz in Malta auf den deutschen Markt. Nachdem der Glücksspielstaatsvertrag 2021 geschlossen wurde, durften Branchenvertreter sich eine Erlaubnis für virtuelle Spielautomaten holen. Doch genau dieser Aspekt der Legalisierung rief die Klagewelle hervor, da der zuvor geschlossene Vertrag zwischen den Spielern und dem Online Anbieter als nichtig zu betrachten war. Die Lage schien nach einem neuen Gesetzesentwurf aus Malta, der Unternehmen vor den Klagen und Rückzahlungen schützen sollte, für Spieler und Spielerinnen weniger gut aus. Das Blatt könnte sich mit den neusten Erkenntnissen wenden.

Bekommt die Online Casino Spielerin 630.000 Euro erstattet?

Zeit Online und auch die Deutsche Presseagentur (dpa) berichten über eine vermeintliche Rückzahlung von 630.000 Euro an eine Online Casino Spielerin. Bei der Summe an Rückzahlungen handelt es sich um die Verlustsumme, welche die Spielerin in einem Online Casino zu verzeichnet hat. Um welchen Online Glücksspielanbieter es sich in diesem Fall handelt, das lässt sich aus den aktuellen Pressemeldungen nicht entnehmen. Das Grundurteil wurde bereits am 24. Juli 2023 gefällt und nun Anfang September nochmals vom Landgericht Koblenz bestätigt (Az.: 1 O 224/22). Die in Rheinland-Pfalz wohnende Spielerin hatte in den Jahren 2015 bis 2020 aktiv in einem Online Casino gespielt und verlor insgesamt 632.000 Euro. Nachdem im Jahr 2021 der Glücksspielstaatsvertrag die Legalisierung der Online Casino Angebote ermöglicht hatte, klagte die Spielerin 2022 aufgrund der Illegalität des Spiels. Zwar bekam sie aktuell vom Landgericht in Koblenz recht, jedoch ist das Urteil bisher nicht rechtskräftig.

Wie kann es zu einer solchen Klage kommen?

Online Glücksspielangebote waren in Deutschland bis zum Einsetzen des Glücksspielstaatsvertrags 2021 illegal. Heißt alle Online Casinos, die vor diesem Zeitpunkt besucht wurden, waren hierzulande nicht erlaubt. Demnach sind auch die damals geschlossenen Verträge zwischen dem Spieler und dem Online Casino unwirksam. Für den Online Casino Betreiber hätte das also bedeutet, dass er die Einzahlungen der Spieler und Spielerinnen gar nicht hätte annehmen dürfen. Auf Basis dieser Fakten wurden etliche Klagen gegen Online Glücksspielanbieter auf Malta gestellt. In den Medien wurde in diesem Fall von einer Klagewelle aus Deutschland gesprochen.

Der Inselstaat Malta, der als Glücksspieloase gilt, ging gegen diese Klagen vor und beschloss ein neues Gesetz (Bill No. 55) , welches die Unternehmen schützen sollte. Malta gab ganz offen zu, dass die zahlreichen Klagen die Glücksspielbranche auf der Insel gefährde. Mit dem neuen Gesetz sollten Unternehmen der Branche, Führungskräfte oder Schlüsselpersonen vor Schadensersatzklagen abgeschottet werden. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder und die Europäische Union äußerten Bedenken dazu.

Verändert das Gerichtsurteil jetzt die Lage?

Das aktuelle Gerichtsurteil, in dem eine Spielerin aus Rheinland-Pfalz eine Rückerstattung der Verluste in einem Online Casino, bewilligt bekommt, zieht natürlich Kreise. Aktuell ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Es lässt sich also noch nicht genau einschätzen, ob am Ende der Schadensersatz wirklich fällig ist. Das Online Casino, dessen Name nicht bekannt ist, kann immer noch Einspruch einlegen und damit die Situation für sich entscheiden.

Seit der Einführung des Staatsvertrags 2021 gab es Klagewellen gegen Online Casinos aus Malta.

In Deutschland sind Online Casinos mittlerweile legalisiert. Dazu müssen die Unternehmen sich eine Lizenz von der GGL ausstellen lassen. Die Regulierungsvorschriften sind streng und sichern damit den Spieler- und Jugendschutz. Spieler erhalten in Deutschland auch nur noch Zugriff auf legalisierte Seiten. (Bildquelle: PankeysonPhotos auf Pixabay)

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