Spielerschutz Niederlande

Die Politik in den Niederlanden will den Spielerschutz stärken. Anbieterübergreifendes Einsatzlimit in der Diskussion. (Bildquelle: MabelAmber auf Pixabay)

Wird sich das Online-Glücksspiel in den Niederlanden verändern? Vermutlich ja, wenn man die Ausführungen der dortigen Glücksspielbehörde folgt. Aktuell wird darüber diskutiert, ein anbieterübergreifendes Einsatzlimit einzuführen. Diese Überlegungen sind Bestandteil der parlamentarischen Konsultationen des Justizministeriums. Könnte dieser Weg auch ein Schritt für Deutschland sein? Hierzulande gelten strenge Regelungen, die den Spielerschutz gewährleisten sollen. Doch ein anbieterübergreifendes Einsatzlimit gibt es in der Form noch nicht. In Deutschland hat man sich darauf geeinigt, ein anbieterübergreifendes Einzahlungslimit von 1000 Euro im Monat festzusetzen. Ebenso haben die virtuellen Spielautomaten ein Einsatzlimit von 1 Euro einzuhalten.

Anbieterübergreifendes Einsatzlimit – 350 Euro soll die Höchstgrenze sein?

Noch ist ein anbieterübergreifendes Einsatzlimit nicht durchgesetzt. Angestoßen hat die Diskussion darum Rechtsschutzminister Franc Weerwind. Er und zahlreiche andere Politiker hatten kürzlich den Gedankenstoß gegeben, ein monatliches Höchstlimit von 350 Euro einzuführen. Wer jünger als 24 Jahre alt ist, soll sogar eine noch niedrigere Grenze erhalten. Hier sehen Politiker eine monatliche Höchstgrenze von 150 Euro. Ziel dieses Vorhabens ist es, Spieler noch besser zu schützen. Zugleich soll dazu beigetragen werden, dass verantwortungsbewusste Spielen zu fördern und die Suchtprävention zu stärken. Doch geht das wirklich mit einem Einsatzlimit, welches anbieterübergreifend gestaltet ist? Für Online Casino Betreiber könnten diese Neuerungen einen Rückgang an Spielern bedeuten. In Deutschland gibt es zwar ähnliche Gesetze und Regelungen, jedoch bemerkt man hier deutlich, dass der Schwarzmarkt wächst, da viele Spieler kein Verständnis für diese Anpassungen haben.

In den Niederlanden geht die Glücksspielbehörde KSA sogar noch einen Schritt weiter und gibt zu bedenken, dass es neue Warnhinweise in den Online Casinos geben sollte. Betreiber sollen dazu verpflichtet werden, den Spielern aller 30 Minuten einen Warnhinweis anzuzeigen, welcher auf das aktuelle Spielverhalten hinweist. Aktuell sind in den Niederlanden 27 Online Casinos lizenziert.

Immer mehr Spieler nutzen die Spielersperren.

Die wachsendenden Zahlen der Spielersperren wurden von der Politik mehrfach kritisiert. Vertreter der Branche jedoch sehen diesen Anstieg etwas anders. Denn wachsende Spielersperren bedeuten auch, dass sich immer mehr Verbraucher dem Glücksspiel zuwenden. (Bildquelle: djedj auf Pixabay)

Niederlande geht gegen illegales Glücksspiel vor

Während die Politik weiter über ein anbieterübergreifendes Einsatzlimit spricht und darüber diskutiert, ob die 27 Online Casino Betreiber Warnhinweise an die Spieler herausgeben müssen, geht bei der KSA der Kampf gegen das illegale Glücksspiel weiter. In diesem Zusammenhang berichtet die Glücksspielbehörde, dass viele der illegalen Webseiten auch Spielern einen Zugang gewähren, die im Selbstausschlussregister Cruks eingetragen sind. Dieses Register ist mit der OASIS-Sperrdatei zu vergleichen. Die OASIS-Sperrdatei ist der zentrale Ort, an dem alle Spieler gelistet werden, die entweder vom Glücksspiel ausgeschlossen wurden oder sich selbst ausschließen. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland dazu hitzige Diskussionen, die auch vom Sucht- und Drogenbeauftragten Burkhard Blienert angefeuert wurden. Er kritisierte die steigende Zahl an Selbstsperren.

Die KSA untersucht aktuell mehrere Seiten, die Spielern den Zugang gewähren, obwohl diese im Selbstausschlussregister geführt werden. Die Behörde betont einmal mehr, dass auch in diesem Jahr der Kampf gegen das illegale Angebot eine der höchsten Prioritäten wären.  Gegen etliche Betreiber habe die Behörde nun ein Strafverfahren eingeleitet, da diese gegen die Regelungen verstoßen.

Ob das anbieterübergreifende Einsatzlimit wirklich umgesetzt wird, ist noch nicht abzusehen. Sollte es jedoch dazu kommen, könnte dieses Vorgehen auch auf anderen Glücksspielmärkten Zuspruch finden.

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