Am Rande der größten Glücksspielmesse der Welt, der ICE Totally Gaming in London nutzen gleich mehrere Pressevertreter die sich bietende Möglichkeit mit Harald Neumann, dem CEO von Novomatic, ins Gespräch zu kommen. Dabei ging es um eine ganzes Potpourri an Themen, die derzeit mit dem österreichischen Hersteller der Novoline Spielautomaten verknüpft sind. Unter anderem ging es dabei um die CAI, die Tochtergesellschaft der Casinos Austria, die sich um die ausländischen Casinos kümmert. Dabei bestätigte Harald Neumann zum ersten mal offiziell, dass Novomatic durchaus ein Interesse an der CAI hat, sofern sie denn verkauft werden sollte. Außerdem ging es noch um das Thema VTL’s, denn in Wien wurden gerade 50 Stück neu aufgestellt. Für Stadträtin Ulli Sima ein Grund sich zu Empören.
Harald Neumann sieht die CASAG als Finanzbeteiligung
Eigentlich wollte Novomatic in der Vergangenheit die Kontrolle über den österreichischen Konkurrenten, die Casinos Austria ,übernehmen. Bekanntlich wurde aus diesem ehrgeizigen Plan nichts, denn die Kartellbehörde machte hier ein dicken Strich durch die Rechnung. Mit gerade einmal 17,2 Prozent der Anteile an der CASAG, findet sich Novomatic gerade einmal auf Platz drei hinter der Sazka Gruppe der Tschechen und der staatlichen ÖBIB. Vielleicht ist diese Mischung aus gescheitertem Übernahmeplan und geringer Beteiligung der Grund, warum Harald Neumann nun gegenüber dem Magazin „Die Presse“ die CASAG nur noch als Finanzbeteiligung ansieht. So äußerte er sich gegenüber den Kollegen: „Für uns sind die Casinos Austria nur mehr eine Finanzbeteiligung, wir mischen uns operativ nicht ein.“ Übersetzt bedeutet dies nichts anderes, als das Novomatic nun darauf schielt aus seinen Anteilen möglichst ordentlich Profit herauszuschlagen.
Mittlerweile wurde bekannt, dass am 26. Februar wieder ein Hauptversammlung bei der CASAG stattfinden wird. Hierbei soll um die Übertragung der Anteile von Grawe, früher Kirchenbank Schelhammer & Schattera, an die Sazka Gruppe gehen. Bislang hält Grawe rund 9 Prozent. Allerdings werden die Tschechen Gruppe selbst mit den hinzukommenden 9 Prozent nicht die Schwelle von 51 für eine alleinige Kontrolle erreichen.
Novomatic positioniert sich schon einmal vorab als potentieller Käufer der Casinos Austria International
Auch wenn sich der Novoline Spielautomatenhersteller tatsächlich nicht ins operative Geschäft einmischen wird, so wird er doch mit Argusaugen auf Umsätze und Gewinne schauen. Und hier erwartet der Glücksspielkonzern eine deutlich bessere Performance. So führte Harald Neumann gegenüber „Die Presse“ weiter aus: „Als Eigentümer habe ich das Recht, dass die Beteiligung besser geführt wird und eine gute Rendite abwirft.“ Ebenfalls gab der CEO von Novomatic erstmals öffentlich zu, dass ein echtes Interesse an dem Erwerb der CASAG-Tochter CAI besteht, die alle ausländischen Casinos des Unternehmens betreibt. Novomatic könnte hier vor allem die gut laufenden Glücksspieltempel in Deutschland im Auge haben. Denn diese könnten dabei helfen, einen Teil des wegbrechenden Geschäfts durch das Spielhallensterben aufzufangen. Ob jedoch die CAI überhaupt verkauft wird, immerhin wurde sie ja schon ins Schaufenster gestellt, sollen Gespräche mit den beiden weiteren Haupteignern Sazka und ÖBIB evaluieren.
Harald Neumann äußerte sich ebenfalls zum Thema Vorverkaufsrecht der eigenen Anteile an die Sazka Gruppe. Hier bestätigte der CEO von Novomatic, dass es diese Vereinbarung tatsächlich gibt, allerdings der Konzern momentan kein Interesse daran hat, diese tatsächlich den Tschechen abzutreten. Vielmehr wies er daraufhin, dass gegenseitige Vorverkaufsrechte zwischen den Anteilseignern der CASAG seit Jahren übliche Praxis darstellen.
Neue Video Lottery Terminals in Wien empören Stadträtin Ulli Sima
Bereits mehrfach hatten wir von casinoplusbonus.com in verschiedenen Artikeln darauf hingewiesen, auf welche Geschäftsfelder der CASAG es der Hersteller der Novoline Spielautomaten wohl abgesehen hat. Zum einen ganz klar die CAI, die perfekt ins Portfolio von Novomatic passen würde und zum anderen die Melkkuh schlecht hin, die Video Lottery Terminals. Den diese haben eine entscheidenden Vorteil. Sie können das Verbot des „Kleinen Glücksspiels“ in ganz Österreich aushebeln. Möglich macht dies die Konzession der Lotterien, die in der gesamten Alpenrepublik das Aufstellen von bis zu 5.000 dieser Automatenspiele erlaubt. Bisher stehen jedoch gerade einmal rund 700 dieser VTL’s im Land und setzen schon jetzt einen milliardenschweren Betrag um. Und genau hier will sowohl die Sazka Gruppe wie auch Novomatic in Zukunft deutlich mehr dieser Spielautomaten, deren einziger Unterschied in der Vernetzung mit einem zentralen Server liegt, in die Glücksspieltempel bringen. Den Anfang macht dabei der Prater in Wien, wo Anfang der Woche 50 neue VTL’s installiert wurden. Dies Umstand wiederum brachte sofort Stadträtin Ulli Sima von der SPÖ auf den Plan, die sich über diesen Schritt empörte. Sie warf den Österreichischen Lotterien, ebenfalls zur CASAG gehörend, vor, wortbrüchig geworden zu sein und erinnerte an die Zusage des Unternehmens aus der Vergangenheit. In dieser verpflichteten sich die Casinos Austria, wie das Portal „Heute“ schreibt, erst dann neue VTL’s in Wien aufzustellen, wenn vorher mit der Landesregierung Rücksprache gehalten wurde.
Anders sehen das logischerweise die Österreichischen Lotterien, denn wie selbst Stadträtin Sima gegenüber dem Portal „Heute“ erklärte, erlaube das Finanzministerium für Wien sogar 150 VTL’s. Dazu äußerte sich ebenfalls noch der Unternehmenssprecher Martin Himmelbauer gegenüber „trend“ mit den Worten: „Das sehen wir ganz und gar nicht so!“ Er verwies darauf, dass sehr wohl mit der Stadtregierung Informationsgespräche geführt wurden.
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