Vor Kurzem noch als neues, aufstrebendes Online Casino und Plattform für Sportwetten gehandelt ist nun bereits wieder Schluss. Betano schließt in Österreich seine Pforten. Der Rückzug hat handfeste Gründe, denn zum Teil gehört dieses Online Casino der tschechischen Sazka Gruppe, die damit nach österreichischem Recht illegale Spielautomaten und Live Casino Spiele in der Alpenrepublik anbot. Trotzdem Betano nun über Nacht die Reißleine zieht, könnte dies bei der Genehmigung zum Aufkauf der Anteile von Novomatic an der CASAG womöglich noch eine Rolle spielen.
Betano schließt in Österreich seinen Pforten wohl zu spät
Für die Kunden ist es nie eine schöne Sache, wenn das heiß geliebte Online Casino seine Pforten im Land schließt. Dies ist umso unerfreulicher, wenn dies auch noch quasi über Nacht ohne Vorankündigung geschieht. Im Fall von Betano ist genau das jedoch geschehen und seit dem 18. Dezember prangt für alle österreichischen Kunden gleich auf der Hauptseite ein wichtiger Hinweis. Ihnen ist es nämlich nicht mehr gestattet im Betano Casino an Spielautomaten oder Live Casino Spielen ihre Einsätze zu tätigen. Allerdings haben die Kunden immerhin noch Zugriff auf ihre Spielkonten und können somit relativ problemlos sämtliche Gelder auf das eigene Bankkonto transferieren. Der überstürzte Rückzug des Betreibers dürfte in den Besitzverhältnissen zu finden sein. Betano schließt nämlich in Österreich seine Dienste, weil dieses Online Casino über Umwege zu einem großen Teil der Sazka Gruppe gehört. Das pikante an der Sache ist jedoch, dass deshalb über Monate die Tschechen nach österreichischem Recht illegal Glücksspiele im Internet anboten, obwohl sie zugleich größter Anteilseigner der CASAG sind. Diese besitzt nach wie vor als einziger Glücksspielkonzern eine offizielle Online Casino Lizenz in der Alpenrepublik. Hierdurch hat die Sazka Gruppe mit illegalem Glücksspiel gegen die eigenen Interessen der Casinos Austria AG gehandelt und zugleich ebenfalls noch österreichisches Recht gebrochen.
Wie Betano mit der Sazka Gruppe verbunden ist:
- Betano Casino ist eine Marke des griechischen Betreibers Stoiximan
- Stoiximan wiederum gehört zur griechischen Lotterie OPAP
- bei der OPAP ist die Sazka Gruppe der größte Anteilseigner
Die Sazka Gruppe fühlte sich bei der Erringung der Kontrolle über die CASAG bereits auf der Siegerstraße
Während andere Online Casino Betreiber wegen dem Gerangel zwischen österreichischer Gesetzgebung und EU-Recht vom Staat relativ wenig zu befürchten haben, könnte dies jedoch bei der Sazka Gruppe nun etwas anders aussehen. Die Tschechen wollen nämlich die Anteile von Novomatic an der Casinos Austria AG übernehmen. Allerdings sind sie hierbei auch auf das Wohlwollen der Wettbewerbsbehörden angewiesen. Bislang stand hier eigentlich nichts Negatives im Raum, was diesen Deal hätte untersagen können. Nun jedoch könnte das Ganze gefährdet sein, denn die Sazka Gruppe hat über Monate über Betano illegal Glücksspiele im Internet an österreichische Kunden angeboten und zudem damit gegen die Interessen der CASAG gehandelt. Dies könnte durchaus bei der Genehmigung zur Kontrolle über die Casinos Austria AG ein Rolle spielen, da Eigentümer über ein hohes Maß an Reputation verfügen müssen. Ob diese bei illegalen Handlungen in der Vergangenheit noch gegeben ist, kann bezweifelt werden. Trotzdem Betano in Österreich nun schließt, könnte der Schritt zu spät sein und das Kind bereits im Brunnen liegen. Hierbei muss sich auch das Management der Sazka Gruppe sowie der OPAP eine Frage gefallen lassen. Wie konnte so etwas überhaupt passieren, wo doch die Erlangung der Kontrolle über die CASAG das größte Ziel der Tschechen war? Womöglich ist die Verflechtung lange Zeit niemanden aufgefallen, was der komplizierten Eigentümerstruktur mit diversen Tochtergesellschaften geschuldet sein könnte.
Für den Staat Österreich dürfte dieser Lapsus der Sazka Gruppe wohl ein gefundenes Fressen sein, um doch noch die Kontrolle der Tschechen über die CASAG zu verhindern. Womöglich könnte die Sazka Gruppe am Ende sogar sämtliche Anteile am Online Casino Monopolisten abgeben müssen.
Wie Betano mit der Sazka Gruppe verbunden ist
Noch vor der CASAG war die griechische Lotteriegesellschaft OPAP das erste große Filetstück, bei dem die Sazka Gruppe einstieg. Über die Jahre wuchsen die gehaltenen Anteile auf mittlerweile weit über 30 Prozent. Selbst hält die Sazka Gruppe zwar nur 7,25 Prozent an der OPAP, doch EMMA Capital wiederum weitere rund 32,75 Prozent. EMMA Capital selbst befindet sich mehrheitlich ebenso mit 75,48 Prozent im Besitz des tschechischen Lotterieunternehmens. Dadurch ist die Sazka Gruppe der größte Einzelaktionär der OPAP und stellt zudem ebenso den CEO und zahlreiche weitere Manager und Aufsichtsräte. Aus diesem Grund geht das illegale Anbieten von Spielautomaten und Live Casino Spielen voll auf die Kappe der Sazka Gruppe. Zwar schließt Betano nun in Österreich Hals über Kopf, doch dürfte dies wohl nur ein klein wenig strafmildernd wirken.
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