
Das ehemalige Sorgenkind der CASAG, die Casinos Austria International hat die Trendwende geschafft und veröffentlichte starke Halbjahreszahlen für 2019. (Bild von Steve Buissinne auf Pixabay)
Der Mutterkonzern CASAG steht momentan vor allem wegen der Causa um die Bestellung von FPÖ-Politiker Peter Sidlo in den Vorstand im Rampenlicht der österreichischen Medien. Deshalb dürfte es den Casino Monopolisten wohl besonders freuen, dass die eigene Tochtergesellschaft für das Auslandsgeschäft, die Casinos Austria International, nun starke Halbjahreszahlen vermelden konnte. Dies zeigt zum einen, dass der noch unter dem ehemaligen Generaldirektor Karl Stoss eingeschlagene Weg der Konsolidierung mittlerweile Früchte trägt und zum anderen, dass weniger Casinos nicht unbedingt schlecht sein müssen.
Bei der Casinos Austria International ist alles im grünen Bereich
Es ist noch gar nicht so lange her, da war die Casinos Austria International das große Sorgenkind der CASAG, welches regelmäßig durch ihre Verluste fast den gesamten Konzerngewinn der CASAG auffraß. Mittlerweile wurde jedoch der Wildwuchs eingedämmt, der durch unzählige fragwürdige Investitionen in Casinos rund um die Welt entstand und die CAI auf ein gesundes Maß geschrumpft. Wie gut diese verordnete Diät der Tochtergesellschaft der CASAG bekommt, wurde nun aus den Halbjahreszahlen für 2019 ersichtlich. Die Spielerlöse konnte die CAI in den ersten 6 Monaten gegenüber dem ersten Halbjahr in 2018 um gehörige 21,8 Prozent steigern. Während zuvor hier noch rund 71,7 Millionen Euro von den weltweiten Kunden in die Taschen der CAI wanderten, waren es nun bereits fast 87,3 Millionen Euro. Der deutliche Anstieg bei den Spielerlösen sorgte ebenfalls dafür, dass sich das Betriebsergebnis de CASAG-Tochter deutlich verbessern konnte. Hier ging es von ehemals rund 6,9 Millionen Euro um gewaltige 59,6 Prozent auf jetzt etwas mehr als 11 Millionen Euro bergauf. Sogar noch formidabler sahen die Zahlen in der Halbjahresbilanz der CAI beim Konzernergebnis aus, welches gleich um 150,3 Prozent gesteigert werden konnte. Standen hier noch in den ersten 6 Monaten des letzten Jahres noch fast 2,5 Millionen Euro in den Büchern, durfte die Finanzabteilung dieses Mal etwas mehr als 6,2 Millionen Euro eintragen.
Mit der Aufgabe weiterer unrentabler Casinos oder Beteiligungen an solchen schrumpfte auch die Mitarbeiterzahl der Casinos Austria International ein wenig. Während noch im ersten Halbjahr 2018 durchschnittlich 798 Angestellte ihr Gehalt von der CAI bezogen, waren es nun in den ersten 6 Monaten dieses Jahres nur noch 771.
Casinos Austria International profitierte von den Spielhallenschließungen in Deutschland
Während viele Betreiber von kleinen Casinos in Deutschland wegen den Spielhallenschließungen in ihrer Existenz bedroht sind, profitierte hingegen die CAI von der dadurch entstandenen Eliminierung der Konkurrenz. Hierdurch konnten die Spielerlöse der eigenen insgesamt 10 Glücksspieltempel in Niedersachsen kräftig von vormals rund 37 Millionen Euro auf nun 48,2 Millionen Euro massiv erhöht werden. Deutschland bleibt damit weiterhin der mit Abstand wichtigste Auslandsmarkt für die Casinos Austria International. Ebenfalls äußerst positiv entwickelte sich das Geschäft mit den Casinos im Ausland für die CASAG-Tochter in Belgien. Hier ging es von ehemals 22,2 Millionen Euro auf nun 24,8 Millionen Euro nach oben. Höhere Besucherzahlen sowie deutlich höhere Einsätze sorgten hier für das Plus. In der benachbarten Schweiz konnte ebenfalls das Ergebnis der Spielerlöse gesteigert werden, was zum Teil auf die Pleite einer benachbarten Spielbank in Norditalien zurückzuführen war. Dieser Umstand verhalf dem Geschäft der CAI in der Schweiz zu einem Anstieg bei den Spielerlösen von vormals rund 9,9 Millionen Euro auf nun etwas mehr als 13 Millionen Euro. Nachdem bereits im vergangenen Jahr das erste Casino in Liechtenstein deutlich über den Erwartungen der CAI lief, konnten auch in den ersten 6 Monaten dieses Jahres die Spielerlöse noch einmal kräftig zulegen. Hier ging es von ehemals 7,3 Millionen Euro auf nun fast 10 Millionen Euro weiter bergauf.
Für die zweite Jahreshälfte plant die Casinos Austria International die Eröffnung eines weiteren Casinos im Fürstentum in Balzers, hat jedoch mit massiven Widerstand einiger Einwohner zu kämpfen. Ob der Eröffnungstermin wie geplant noch in diesem Jahr stattfinden kann, wird hauptsächlich von dem Urteil des dortigen Gerichts abhängen.
Dänemark und Australien sind die Wermutstropfen der Casinos Austria International
Trotz der extrem guten Halbjahreszahlen der Casinos Austria International gab es auch ein paar kleine Wermutstropfen in der vorgestellten Bilanz für die ersten 6 Monate. Die Casinos in Dänemark schwächelten gegenüber dem Vorjahr und so sanken hier die Spielerlöse von ehemals 13,6 Millionen Euro auf nur noch etwas mehr als 13 Millionen Euro. Diese negative Entwicklung könnte sich jedoch bereits im nächsten Jahr umkehren, mit der Eröffnung eines neuen Casinos in Kopenhagen, welches jedoch noch gebaut werden muss, aber bereits die Lizenz erhalten hat. Ebenfalls Einbußen musste die Casinos Austria International in Australien hinnehmen, was laut der CAI an dem Wetter lag. Australien hatte lange Zeit mit einer extremen Hitzewelle zu kämpfen, was viele Touristen von einem Besuch des Landes abhielt. Deshalb fielen hier die Spielerlöse im ersten Halbjahr gegenüber 2018 von 13,3 Millionen Euro auf nun nur noch rund 10,6 Millionen Euro.
Weiterhin gab die Casinos Austria International bekannt, dass sich die CASAG-Tochter mittlerweile komplett aus Tschechien sowie aus Georgien zurückgezogen hat. Des Weiteren befindet sich das Unternehmen weiterhin in einem Rechtsstreit vor einem Schiedsgericht wegen dem Lizenzentzug in Argentinien. Vorgeworfene Verstöße gegen Geldwäsche hatten zu dem Verlust und damit zur Schließung des Casinos in dem Land geführt gehabt.
Quelle als PDF zum Download: http://issuerinfo.oekb.at/startpage.html#
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