In der vergangenen Woche kam es in Spielhallen wieder zu Überfällen und Einbrüchen. Doch nicht jede Tat bleibt unaufgeklärt, wie sich gerade in Hamburg zeigt. (Bild von Thomas Wolter auf Pixabay)
Immer wieder kommt es in Deutschland in den Spielhallen zu Raubdelikten und Einbrüchen. Würde man einen Jahresbericht darüber schreiben, so fiele dieser sehr lang aus. Denn wöchentlich versuchen es Kriminelle, sich in den Spielhallen zu bereichern, manchmal erfolgreich und manchmal mit weniger Erfolg. Den Schaden den sie hinterlassen, ist groß. Denn nicht nur in finanzieller Hinsicht werden Schäden angerichtet. Auch die betroffenen Mitarbeiter, die Raubdelikte erleben, erleiden häufig einen großen Schrecken oder sogar einen Schock durch die Tat. Auch in der letzten Woche war das sicherlich nicht anders. Viele Räuber und Einbrecher waren unterwegs und suchten Spielhallen heim. Doch nicht immer bleiben ihre Taten unaufgeklärt.
Diverse Raubüberfälle in ganz Deutschland
In der letzten Woche mussten sich erneut viele Spielhallen in Deutschland mit Überfällen herumschlagen. In Osterode kam es in der Nacht von Montag auf Dienstag zu einem Raub auf eine Spielothek. Gegen 2:20 Uhr betrat ein maskierter Mann die Räumlichkeiten der Spielothek. Dort ging er dann direkt zum Tresen und bedrohte den Mitarbeiter mit einem Messer. Der Täter forderte von dem Angestellten die Herausgabe des Bargeldes, was er auch sofort ausgehändigt bekam. Mit seiner Beute im niedrigen dreistelligen Bereich flüchtete der maskierte Räuber anschließend aus der Spielothek. Die Polizei wurde zwar unverzüglich informiert und leitete direkt eine Fahndung nach dem Räuber ein, doch diese verlief ohne Ergebnis. Der maskierte Mann konnte entkommen. Der Angestellte der Spielothek blieb zum Glück unverletzt, erlitt aber einen Schrecken durch die Tat.
Ebenfalls in der Nacht von Montag auf Dienstag kam es in Bad Hersfeld zu einem versuchten Raub auf ein Spielcasino. Gegen 2:00 Uhr nachts kam ein unbekannter Mann in das Spielcasino. Dort ging er auf den Kassenbereich zu, wo sich zum Tatzeitpunkt die Angestellte des Spielcasinos aufhielt. Mit einem unbekannten Gegenstand bedrohte der Täter dann die Frau und forderte von ihr die Herausgabe des Bargeldes. Die Mitarbeiterin des Spielcasinos dachte aber nicht daran, dem Täter irgendwelches Geld herauszugeben. So konnte sie sich in einen abgesicherten Bereich zurückziehen und dort den Alarm auslösen. Davon wurde der Räuber derart abgeschreckt, dass er sofort die Flucht ergriff. Die alarmierte Polizei leitet zwar noch eine Fahndung nach dem flüchtigen Räuber aus, konnte ihn aber nicht mehr schnappen. Eine Beute konnte der unbekannte Täter aber so nicht machen und der Mitarbeiterin des Spielcasinos ist zum Glück auch nichts passiert. Sie blieb unverletzt.
In Blaubeuren bei Ulm wurde am Dienstagabend gegen kurz vor Mitternacht eine Spielhalle überfallen. Ein bislang unbekannter Täter betrat kurz von 00:00 Uhr die Räumlichkeiten der Spielhalle. Er begab sich dort direkt zu der Angestellten der Spielhalle und bedrohte die 19-jährige Frau mit einer Pistole. Als er den noch anwesenden Gast bemerkte, bedrohte der Täter ihn auch und forderte ihn auf, die Spielhalle zu verlassen. Dieser Aufforderung kam der 38-jährige Spielhallengast auch nach. Sogleich drohte der Täter weiter der Angestellten und forderte die Herausgabe des Bargeldes von ihr. Auch sie kam der Aufforderung des Räubers nach und packte das Geld aus der Kasse in eine Sporttasche, die der unbekannte Täter mitgebracht hatte und ihr entgegenstreckte. Mit seiner Beute flüchtete er dann aus der Spielhalle, wobei er draußen noch drei Personen in einem Fahrzeug bedrohte. Diese Zeugen alarmierten schließlich auch die Polizei. Als diese am Tatort ankam, war der Täter jedoch schon längst auf und davon und auch eine Fahndung führte nicht mehr zur Ergreifung des Räubers. Die Angestellte der Spielhalle wurde zwar nicht verletzt, erlitt aber einen großen Schrecken. Wie hoch die Beute ist, die der Täter bei seinem Raub gemacht hat, wurde nicht bekannt gegeben.
Zu einer Art versuchten Überfall auf ein Spielcasino kam es am vergangenen Donnerstag in Könitz. Gegen 19:30 Uhr begab sich dort ein polizeibekannter 26-Jähriger zum Tresenbereich, nachdem er schon angetrunken war und einige Zeit in dem Spielcasino an den Spielautomaten verbracht hatte. Im Tresenbereich hielt sich zu diesem Zeitpunkt ein Mitarbeiter des Spielcasinos auf. Der 26-jährige Täter hob dort dann eine Bierflasche, zeigte eine Wurfposition an und bedrohte den Angestellten damit, indem er ihm sagte, dass er ihm mit den Scherben der Flasche den Hals aufschlitzen würde. Eine Geldforderung stellte der Täter dabei nicht. Der Mitarbeiter des Spielcasinos alarmierte sofort den Sicherheitsdienst, während der 26-jährige Mann aus dem Spielcasino flüchtete. Die eingeschaltete Polizei leitete eine Fahndung nach „ihrem Bekannten“ ein und konnte den Mann auch tatsächlich noch stellen und festnehmen. Zwar wurde eine Anzeige wegen Bedrohung aufgenommen, jedoch konnte der 26-Jährige das Revier schon kurz darauf wieder verlassen. Vor Gericht wird er sich wegen der Tat aber dennoch verantworten müssen. Der Mitarbeiter des Spielcasinos wurde nicht verletzt.
In Ebersbach kam es ebenfalls am Donnerstagabend vergangener Woche zu einem versuchten Raubdelikt in einer Spielhalle. Gegen 21:15 Uhr kam ein unbekannter Täter in die Spielhalle und ging dort gleich auf den Tresenbereich zu. Dort hielt sich jedoch niemand auf, sodass der Täter selbst versuchte, die Schublade der Kasse zu öffnen. Dabei scheiterte er jedoch. Als ihm daraufhin die Angestellte und die Spielhallengäste auffielen, bedrohte er diese mit einer Schreckschusspistole. Er feuerte dabei sogar einen Schuss in Richtung der Gäste ab, verfehlte diese jedoch zum Glück. Dennoch verlangte er weiterhin Bargeld, was ihm aber verweigert wurde. So flüchtete der Täter aus der Spielhalle, ohne Beute abgegriffen zu haben. Die Polizei wurde zwar sofort alarmiert und leitete auch unverzüglich eine Fahndung nach dem unbekannten Mann ein. Doch diese blieb leider ohne Ergebnis. Bei dem versuchten Überfall wurde zum Glück niemand verletzt. Einen großen Schrecken haben die Angestellte und die Spielhallengäste aber dennoch bekommen.
Einbrecher drangen in Spielhallen ein
Nicht nur Räuber hatten es auf Spielhallen abgesehen. Auch Einbrecher waren letzte Woche wieder unterwegs. In Herne kam es in der Nacht von Montag auf Dienstag zu einem Einbruch in eine Spielhalle, wie sich hinterher herausstellte. Gegen 2:45 Uhr wurde die Polizei von Zeugen darüber informiert, dass zwei augenscheinlich alkoholisierte Männer einen Spielautomaten auf einem Rollerwagen durch die Stadt transportierten. Als die Polizei auf den Rollerwagen traf, von dem der Spielautomat gefallen war, war auch schnell klar, woher die nun schon flüchtigen Männer den Spielautomaten hatten. Kurz zuvor waren sie in eine Spielhalle eingebrochen und stahlen dort das Spielgerät, wahrscheinlich, um an das darin befindliche Bargeld zu kommen. Dies konnten die Beamten ermitteln, da sie im Rahmen einer Fahndung einen 24-Jährigen festnehmen konnten, der an der Tat beteiligt war. Der zweite Täter wurde inzwischen bestimmt auch schon gefasst. Wie hoch der Schaden ist, den die Männer bei dem Einbruch hinterlassen haben, ist nicht bekannt. Aber wenigstens werden sie sich vor Gericht für die Tat verantworten müssen.
Ebenfalls in der Nacht von Montag auf Dienstag wurde in Freudenberg in eine Spielothek eingebrochen. Bislang unbekannte Täter schlugen gegen 4:10 Uhr eine Fensterscheibe der Spielothek ein, um sich so Zutritt zu den Räumlichkeiten zu verschaffen. In der Spielstätte selbst brachen die Einbrecher dann drei Spielautomaten auf und entwendeten das darin befindliche Geld. Anschließend flüchteten die Täter unerkannt vom Tatort. Wie hoch die Beute war, die sie bei dem Einbruch machen konnten, ist nicht bekannt. Auch über die Höhe des Gesamtschadens wurden bislang noch keine Angaben gemacht.
Raubserie in Hamburg wohl aufgeklärt
Dass nicht jeder Raub auf eine Spielhalle unaufgeklärt bleibt, zeigt die Polizei in Hamburg. Dort kam es im Zeitraum zwischen dem 2. August 2019 und dem 10. August 2019 zu fünf Überfällen auf Spielhallen, also zu einer ganzen Serie. Die Polizei in Hamburg konnte letzte Woche Erfolge der Ermittlungen feiern. Die mutmaßlichen Täter konnten geschnappt werden. Bei den Verdächtigen soll es sich um 18-, 19- und 25-jährige Männer handeln, die mittlerweile dem Haftrichter vorgeführt wurden und in Untersuchungshaft sitzen. Die drei deutschen Männer stehen demnach unter dringendem Tatverdacht, die Raubserie der fünf Spielhallenüberfälle begangen zu haben. Die Polizei habe dazu auch genügend verwertbare Beweise und Indizien zusammengetragen, die die Untersuchungshaft rechtfertigen. Man kann wohl davon ausgehen, dass die beamten die Richtigen geschnappt haben, die sich dann vor einem Richter für ihre Taten rechtfertigen müssen.
Quelle: Presseportal.de
Hinterlasse einen Kommentar