Am vergangenen Dienstag, öffnete wieder einmal die G2E, die große Glücksspielmesse in Las Vegas ihre Pforten für Tausende interessierte Vertreter aus der gesamten Branche. Wie in jedem Jahr, wurde diese bereits einen Tag zuvor mit der Vergabe der bekannten Global Gaming Awards eröffnet, die wie immer im Sands Expo im Glücksspielmekka den Vertretern der siegreichen Firmen überreicht wurden. Wenig überraschend ging dabei Novomatic und die eigenen Tochter Greentube mit ihren Novoline Spielautomaten wie in jedem Jahr leer aus und dies trotz zahlreicher Nominierungen. Mittlerweile stellt sich bei dieser Preisverleihung schon die Frage, warum diese Global Gaming Awards heißen, wenn sowie so immer nur Glücksspielunternehmen aus englischsprachigen Ländern gewinnen.
Novomatic und Greentube gleich viermal nominiert, aber geholfen hat es nichts
Wie bereits in den Jahren zuvor, gelang es dem österreichischen Glücksspielriesen trotz seiner Stellung als einer der größten Player seiner Branche wieder einmal nicht einen Global Gaming Award in Las Vegas einzustreichen. Obwohl dieses Mal gleich vier Nominierungen zu Buche standen, gingen wie üblich die Auszeichnungen an Unternehmen aus dem englischsprachigen Raum. Eine äußerst fragwürdige Tradition, die die Frage aufwirft, warum es angeblich keine guten Glücksspielunternehmen in der restlichen Welt geben soll. Gauselmann mit Merkur Gaming und den eigenen Merkur Spielautomaten finden sich beispielsweise nicht einmal auf der Liste der Nominierten wieder und wie bereits erwähnt, brachten die 4 Nominierungen Novomatic ebenfalls recht wenig.
Die Hälfte der insgesamt 12 zu vergebenden Global Gaming Awards gingen wieder einmal völlig „überraschend“ an US-amerikanischen Glücksspielunternehmen. Dem folgten noch zweimal Australien, einmal Kanada und einmal Großbritannien. Damit gingen insgesamt 11 der 12 Auszeichnungen an große Glücksspielkonzerne aus der englischsprachigen Welt, was die Bezeichnung Global Gaming Awards als mittlerweile schlechten Witz erscheinen lässt. Vielmehr sollten die Verantwortlichen vielleicht überlegen, die ganze Veranstaltung im nächsten Jahr in „USA and Old Commonwealth Awards“ umzubenennen. Dies würde dem ewig gleichen Fokus auf die immer gleichen Glücksspielunternehmen und Länder wohl deutlich besser gerecht werden. Novomatic, egal ob mit seinen Novoline Spielautomaten oder sehr guten Software-Lösungen, hat genau wie Gauselmann mit seinen Merkur Spielautomaten sowieso nie eine Chance hier jemals einen Preis zu erhalten.
Immerhin saßen in der 70 Personen starken Jury mit CEO Harald Neumann und Rick Meitzler, dem CEO von Novomatic Americas, gleich zwei Vertreter der Österreicher. Allerdings geholfen hat es wie immer wenig.
Die Selbstverliebtheit der USA führt zu den immer gleichen Gewinnern bei den Global Gaming Awards
Die USA sind im eigenen Selbstverständnis der Nabel der Welt und dies wird nicht nur immer wieder bei der Preisverleihung der Oscars deutlich, sondern ebenso bei den Global Gaming Awards. In zwei Kategorien war Novomatic selbst nominiert, einmal als bester Lieferant und einmal für das beste Produkt für terrestrische Casinos. Den ersten Global Gaming Award schnappte das US-amerikanischen Unternehmen Scientific Games den Österreichern weg. Was für eine haushohe Überraschung, schließlich hatte die Firma ja erst im letzten Jahr in dieser Kategorie gewonnen und dazu auch noch in 2015. Nur 2016 gelang es IGT diesen zu erhalten, eine Glücksspielfirma, die natürlich ebenfalls aus den USA stammt. Andere Länder können eben keine guten Spielautomaten oder Casino-Management-Sytem herstellen, höchsten noch die Staaten des alten Commonwealth halten hier mit. Beim Global Gaming Award für das beste Casino Produkt für terrestrische Casinos gilt dies natürlich ebenso, sonst würde ja irgendwann vielleicht einmal ein Unternehmen aus Europa gewinnen. Dieses Jahr ging der Preis an das australische Unternehmen Aristocrat, welches in Europa kaum eine Rolle spielt. Für die Juroren war deren System Lightning Link natürlich deutlich besser, als der Otium OT300 von Novomatic. Wenig verwunderlich wurde in dieser Kategorie zuvor dreimal mit IGT ein US-amerikanischens Unternehmen zum Sieger erklärt.
Bei den digitalen Kategorien, die Online Casinos und Sportwetten im Internet betreffen, ging für die Österreicher die eigene Tochter Greentube ebenfalls zweimal vergeblich ins Rennen. Beim Global Gaming Award für den besten Lieferanten im Online Casino Bereich schnappte, wieder eine Überraschung, natürlich wieder Scientific Games mit seiner Tochter SG Digital den Titel. Umso fragwürdiger erscheint diese Entscheidung, wenn ebenfalls Größen wie Microgaming oder NetEnt sich plötzlich hinter SG Digital im globalen Maßstab einreihen sollen. Aber bekanntlich hat dieses zum Teil nur noch lächerliche Gebaren bei den Global Gaming Awards Tradition. Letztes Jahr gewann die Firma NYX Gaming, welche wahrscheinlich nur siegte, weil sie von Scientific Games aufgekauft wurde und im Jahr davor Playtech, die ebenfalls aus dem alten Commonwealth stammen. Nur 2015 gewann NetEnt die Kategorie als bester digitaler Lieferant für Online Casinos, ein Fehler, der sofort auffiel und seitdem auch nicht mehr vorkam. Beim neu geschaffenen Global Gaming Award für den besten Slot des Jahres musste sich Greentube mit seinem wirklich genialen Novoline Spielautomaten From Tusk Till Dawn wieder gegen die Australier von Aristocrat geschlagen geben. Ob deren Slot Game of Thrones tatsächlich der beste Spielautomat des Jahres war, darf bezweifelt werden, womöglich sorgte hier die Vorfreude für die kommende letzte Staffel der Fernsehserie unter den Juroren für die Auszeichnung. Natürlich sollte zum Schluss der kleine Trostpreis nicht vergessen werden, der nach Malta ging, in das einzige nicht englischsprachige Land. Hier gewann Evolution Gaming mit seinem Live Casino Spiel Lightning Roulette den Global Gaming Award für die beste Innovation im digitalen Online Casino Bereich.
Ebenfalls nicht unerwähnt soll die Kategorie für das beste Produkt im digitalen Bereich aus Online Casinos und Sportwetten im Internet bleiben. Hie gewann, wie sollte es anders sein, natürlich ebenso SG Digital von Scientific Games mit seiner Lösung für Sportwetten mit dem Namen Openbet. Noch lustiger wird es jedoch beim besten digitalen Betreiber im Internet, zu dem bet365 gekürt wurde, wie bereits letztes Jahr und in 2015. Allein der Umstand, dass es weder die GVC Holdings, als größtes Online Casino Unternehmen der Welt, noch die Gaming Innovation Group oder Cherry AB überhaupt auf die Liste der Nominierten schafften, spricht Bände. Von dem Anspruch, wirkliche Global Gaming Awards zu sein, ist die Veranstaltung in Las Vegas mehr denn je entfernt und dient wohl nur der Selbstbeweihräucherung der heimischen Glücksspielindustrie.
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