SpielothekenEine Woche in deutschen Spielhallen bedeutet auch, dass es wieder Überfälle und Einbrüche gab. Das ist leider in vielen Spielhallen der Fall. Auch in der vergangenen Woche gab es wieder viele Überfälle und Einbrüche. Aber wenigstens gab es auch ein paar gute Nachrichten in Sachen Täterermittlung und Prozess.

Sechs Überfälle auf Spielotheken in einer Woche

In der letzten Woche war es leider in einige Spielotheken nicht ruhig. Es gab deutschlandweit mindestens sechs Spielhallenüberfälle, die für Trubel in den betroffenen Spielotheken gesorgt haben. Vergangene Woche Montag kam es abends gegen 22.45 Uhr in Stade zu einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Spielothek. Zwei unbekannte Täter, die mit einer Schusswaffe bewaffnet waren und zudem vermummt waren, kamen in die Spielhalle und bedrohten dort auch gleich die Angestellte. Sie forderten von der Frau das Bargeld aus der Kasse, was diese den beiden Tätern auch gab und die von den Tätern mitgebrachte kleine Sporttasche legte. Als die Täter den gesamten Kassenbetrag hatten, flüchteten sie aus der Spielhalle und sind trotz einer sofortigen Fahndung auch noch nicht ermittelt worden.

In der Nacht zu Dienstag kam es gegen 00.35 Uhr im Duisburger Stadtteil Alt-Hamborn zu einem Raubüberfall auf eine Spielhalle. Auch dort schlugen gleich zwei unbekannte Täter zu, die die 39-jährige Angestellte mit einer Schusswaffe zur Herausgabe des Bargeldes zwangen. Die Frau gab den Tätern das Geld auch, sodass die Täter gleich die Flucht antraten, nachdem sie ihre Beute bekamen. Auch bei diesem Überfall sind die Täter noch nicht gefasst worden.

In der Nacht zu Mittwoch schlug gegen Mitternacht ein Täter in Köln zu. Mit einem Schal maskiert und einem Messer bewaffnet bedrohte er die 43-jährige Angestellte sowie die anwesenden Gäste der Spielhalle. Er brachte diese dann in einen Nebenraum und schnappte sich das Geld aus der Kasse. Auf seiner Flucht bedrohte er dann noch einen 56-jährigen Taxifahrer, der sich weigerte, den Mann zu fahren. Da die Polizei schon längst alarmiert war, konnte diese den Täter schließlich schnappen, auch wenn der Täter die Beamten auch noch mit dem Messer bedrohte. Beim Täter handelt es sich um einen 44-jährigen Mann, der schon bald mit einem Gerichtssaal Bekanntschaft machen wird und hoffentlich eine harte Strafe erhält.

In Wilhelmshaven kam es Mittwochabend gegen 23.20 Uhr zu einem Überfall in einer Spielothek. Zwei unbekannte Täter bedrohten dort den Angestellten mit einer Schusswaffe und einem Schlagstock und forderten sie dazu auf, ihnen das Bargeld aus der Kasse zu geben. Dieser Forderung kam der Angestellte der Spielhalle natürlich auch nach, sodass die Täter gleich die Flucht antraten, nachdem sie das Geld hatten. Bisher konnten die beiden Täter leider noch nicht gefasst werden.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam es in Essen gegen 00.50 Uhr zu einem versuchten Raub auf eine Spielhalle. Dort betrat ein unbekannter Mann bewaffnet mit einem Messer die Spielhalle und bedrohte die 44-jährige Spielothekenangestellte im Kassenbereich. Er forderte von der Frau das Bargeld aus der Kasse. Was der Täter jedoch nicht auf dem Plan hatte, war wohl die Reaktion der Spielhallenangestellten. Denn diese rannte, geschockt von der Situation, schreiend davon und begab sich in das Untergeschoss der Spielhalle. Dort traf sie auf eine 52-jährige Kollegin, mit der sie dann zusammen wieder nach oben ging. Als die beiden Frauen die Treppen hochkamen, konnten sie noch sehen, wie der Täter ohne Beute flüchtete. Eine eingeleitete Fahndung blieb bislang noch erfolglos.

Am Samstagabend wurde dann eine Spielhalle in Weingarten zum Opfer eines Raubes. Dort drangen zwei maskierte Täter in eine Spielhalle ein und bedrohten mit den mitgebrachten großen Küchenmessern die Angestellte sowie die drei anwesenden Gäste. Auch diese beiden Täter hatten es natürlich auf Bargeld abgesehen, was sie auch von der Angestellten ausgehändigt bekamen. Dann flüchteten sie zunächst, kamen aber wieder, um auch noch die Handys von der Angestellten und den Gästen zu erbeuten. Da diese aber angaben, kein Handy dabei zu haben, flüchteten die Täter endgültig vom Tatort. Auch in diesem Fall brachte eine Fahndung noch keinen Erfolg.

In allen Fällen blieben die Angestellten sowie die Gäste zum Glück unverletzt, haben aber sicherlich alle einen großen Schrecken davongetragen.

Einbrecher waren auch wieder aktiv

Zu einem versuchten Einbruch in eine Spielhalle in Coesfeld kam es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. In der Zeit zwischen 01.00 Uhr und 04.50 Uhr hebelten unbekannte Täter sowohl ein Fenster im Erdgeschoss auf, als auch ein Fenster im Keller. In die Spielhalle kamen die Täter aber nicht, sodass sie ohne Beute vom Tatort flüchteten. Gefasst wurden die unbekannten Täter von der Polizei noch nicht.

In Mechernich gab es einen Spielothekeneinbruch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Zwei unbekannte Männer brachen dabei durch ein Fenster in die Räumlichkeiten der Spielhalle ein und brachen dort zwei Geldspielgeräte auf, aus denen sie dann das Geld entnahmen. Einen kleinen Tresor haben die unbekannten Täter, die einen akustischen Alarm mit dem Einbruch ausgelöst hatten, gleich ganz mitgenommen. Sie konnten auch von einigen Zeugen beobachtet werden, allerdings wurden sie von der Polizei noch nicht geschnappt.

In der Nacht auf Freitag brach ein unbekannter Täter zwischen 04.00 Uhr und 04.15 Uhr in eine Spielhalle in Coesfeld ein. Der Täter hebelte dazu ein Fenster auf und gelangte so in die Spielhalle. Dabei löste er allerdings auch den Alarm aus, sodass er in der Spielhalle nur ein paar Spielautomaten aufbrechen konnte, um die Geldkassetten daraus zu entnehmen. Anschließend flüchtete der Täter vom Tatort, wurde dabei aber von einer Zeugin beobachtet. Gefasst wurde er von der Polizei dennoch nicht.

In allen Fällen ist nicht ganz klar, wie hoch die Beute der Täter war oder wie groß der Sachschaden ist.

Es gab auch positive Nachrichten in der vergangenen Woche

Nicht nur Überfälle und Einbrüche haben in der letzten Woche die Presse beschäftigt. Auch Prozesse gab es gegen Spielhallenräuber. So wurden am Mittwoch in Darmstadt drei Männer verurteilt, die im Raum Bergstraße insgesamt 14 Spielothekenüberfälle begangen haben sollen. Der 23-jährige Haupttäter bekam eine Haftstrafe von sieben Jahren und neun Monaten. Ein 29-jähriger Komplize, der wohl auch der Fahrer eines Autos war, wurde zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Ein weiterer Mittäter, ein 21-jähriger Mann, wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. In sechs Fällen sah es das Gericht als erwiesen an, dass die drei Täter bandenmäßig handelten, was die Strafe natürlich höher ausfielen ließ.

Zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten wurde vergangene Woche Donnerstag ein 25-jähriger Mann vom Landgericht Limburg verurteilt. Der Mann hatte 2014 zusammen mit einem unbekannten Komplizen eine Spielhalle in Villmar überfallen und dabei eine Beute in Höhe von 238,60 Euro gemacht. Dabei bedrohten die beiden Täter den Angestellten mit einer Pistole, was sicherlich die Strafe erhöhte. Zudem hat der Angeklagte auch kein Geständnis abgegeben, sodass die Strafe auch trotz der geringen Beute wegen schweren Raubes so hoch ausfiel.

Vor der 1. Jugendstrafkammer des Landgerichts Hagen müssen sich seit letzter Woche sechs junge Männer verantworten, die im Sommer 2016 vier Spielhallenüberfälle begangen haben sollen. Insgesamt 20.000 Euro sollen die sechs Täter dabei gemacht haben. Alle Täter haben bereits vor dem Gericht umfassende Geständnisse abgelegt, sodass eine Verurteilung nur noch eine reine Formalität sein wird. Wegen schweren Raubes in mehreren Fällen werden die Angeklagten trotz der Geständnisse noch mit Haftstrafen rechnen müssen. Und für einige der Täter dürfte das Urteil dann auch bestimmt auf längere Haftstrafen abzielen.

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