Online Casinos Geldstrafen

In diesem Mai hagelte es gleich in drei Ländern zum Teil erhebliche Geldstrafen gegen bekannte Online Casinos wie Betway oder Mr Green. (Bildquelle: pixabay by PublicDomainPictures/David_Peterson)

Seit gut zwei bis drei Jahren lässt sich in Europa die Entwicklung zu immer mehr national regulierten Glücksspielmärkten erkennen. Damit verbunden wird auch das Internetglücksspiel mit Online Casinos und Sportwetten an die Kette gelegt und nationale Aufsichtsbehörden sorgen mit harter Hand dafür, dass sich alle Markteilnehmer an die Regeln halten. Mit deutlich ausgebauter Regulierung und Behörden zur Überwachung verwundert es nicht, dass im Zuge dieser Entwicklung auch die Geldstrafen gegen Online Casinos ansteigen. In den letzten Wochen traf es mit Mr Green, Betway und Evoke Gaming gleich drei bekannte Glücksspielunternehmen in verschiedenen Ländern.

In Großbritannien, Schweden und Dänemark hagelt es Geldstrafen für Online Casinos

Der Mai war bislang für einige Online Casinos nicht gerade ein erfreulicher Monat, denn es hagelte gleich in mehreren Ländern Geldstrafen oder wurden zuvor erlassene Geldbußen durch Gerichte bestätigt. Mit bet365, Betway sowie Mr Green und Evoke Gaming traf es dabei gleich vier bekannte Glücksspielanbieter, deren Portokasse nun um einige Euros erleichtert wurde. Während bei einigen Verstößen gegen Regeln zur Geldwäscheprävention oder zur Terrorfinanzierung zu Sanktionen führten, waren es bei anderen Unternehmen wiederum Probleme beim Spielerschutz sowie mit dem Casino Bonus. Besonders streng erwies sich dabei die Regulierungsbehörde Spelinspektionen in Schweden, die mit zwei Geldstrafen für Online Casinos sowie zwei vor Gericht gewonnenen Auseinandersetzungen mit Betreibern im Mai bislang klar die Spitzenposition einnimmt. Im Vergleich strafte die UKGC in Großbritannien zwei Glücksspielunternehmen ab und die dänische Aufsichtsbehörde zwar nur einen, dafür jedoch mit bet365 den Marktführer bei Sportwetten.

Geldstrafen gegen gleich zwei Betreiber von Online Casinos in Großbritannien

Für die UKGC, die britische United Kingdom Gambling Commission, war der 17. Mai der Tag der großen Sanktionen gegen Glücksspielunternehmen, die sich einige Verfehlungen in der Vergangenheit leisteten. Zum einen traf es die Jumpman Gaming Limited und zum anderen die Progress Play Limited, die beide unzählige und hauptsächlich äußerst unbekannte Sportwettenseiten und virtuelle Spielhallen mit Schwerpunkt Großbritannien betreiben. Ersterer Betreiber, der mehr als 243 Webseiten mit Online Casinos unterhält, wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 500.000 Britischen Pfund verdonnert, was umgerechnet rund 584.000 Euro ausmacht. Genau wie bei Progress Play Limited, die auf stolze 201 Webseiten kommt, bemängelte die UKGC zahlreiche Verstöße gegen die Geldwäscheprävention sowie gegen die Terrorfinanzierung. Die Kontrollmechanismen, die eigentlich die Einzahlung und vor allem die Nutzung von illegalen Geldern auf Glücksspielseiten verhindern sollen, waren mangelhaft und entsprachen nicht den Vorgaben. Für Progress Play Limited bedeutete dies eine Geldbuße in Höhe von 175.718 Britischen Pfund, umgerechnet rund 205.000 Euro nach momentan aktuellem Umrechnungskurs. Noch deutlich stärker erwischt hat es am 17. Mai sogar Goldchip Limited, deren Lizenz in Großbritannien gleich suspendiert wurde. Die UKGC hat erhebliche Zweifel, dass der Anbieter in der Lage ist, seine Glücksspiele im Land auf die geforderte Art und Weise seinen Kunden bereitstellen zu können. Dies betrifft vor allem den Spielerschutz.

Die UKGC in Großbritannien:

  • Gründung: 2007
  • Gesetze: Gambling Act
  • Zuständig: Slots, Live Casino, Sportwetten, Lotto, Online-Glücksspiel

Berufungen von Mr Green und Betway in Schweden scheitern

Während die UKGC in diesem Mai gleich drei Online Casino Betreiber mit Geldstrafen und einer Aussetzung der Lizenz zur Räson brachte, schaffte es die schwedische Glücksspielaufsicht nur auf zwei Geldbußen. Zugleich jedoch gewann die Spelinspektionen zwei Gerichtsprozesse über bereits in der Vergangenheit verhängte Strafen vor dem Verwaltungsgericht Linköping, die in beiden Fällen eine Berufung durch die Glücksspielanbieter abschmetterte. Bemerkenswert ist hierbei, dass es die Mr Green Group insgesamt gleich dreimal erwischt hat. Am 5. Mai ging es gleich los für den adretten Herrn mit Schirm, Charme und Melone mit der Ablehnung der eingelegten Berufung gegen eine enorme Geldstrafe aus der Vergangenheit. Spelinspektionen hatte das namensgleiche Online Casino von Mr Green im August 2021 zu einer Geldstrafe in Höhe von 31,5 Millionen Schwedischen Kronen verdonnert, umgerechnet rund 3,1 Millionen Euro. Das Verwaltungsgericht Linköping sah keine Grundlage für eine Berufung und folgte somit der Meinung der Glücksspielaufsicht, die Mr Green zahlreiche Verstöße gegen den Spielerschutz sowie gegen die Geldwäscheprävention vorwarf. Nur 15 Tage später gab es gleich zweifach neuen Ungemach für den Online Casino Betreiber, denn es hagelte erneut Geldstrafen, die jedoch etwas geringer ausfielen und wohl eher zu verschmerzen sind. Sowohl Mr Green als auch die eigene Tochter Evoke Gaming, die in 2017 für rund 8,5 Millionen Euro übernommen wurde, verstießen gegen wichtige Meldepflichten. Entweder stellten sie wichtige Daten über das Spielverhalten der Kunden oder über die Schutzmaßnahmen nur unzureichend zur Verfügung oder diese wichen zum Teil erheblich von zuvor öffentlich publizierten Information ab. Spelinspektionen sanktionierte diese Verstöße einmal direkt gegen Mr Green mit einer Geldstrafe in Höhe von 1 Millionen Schwedischen Kronen, was rund 95.500 Euro entspricht. Zum anderen musste die Tochter Evoke Gaming insgesamt 450.000 Schwedische Kronen oder eben rund 43.000 Euro berappen. Mit Betway traf es noch einen weiteren Buchmacher und Online Casino Betreiber in diesem Mai, der zwar keine neue Geldstrafe aufgebrummt bekam, dafür sich jedoch genau wie Mr Green eine Abfuhr vor Gericht abholte. Wieder war es das Verwaltungsgericht Linköping, welches die Berufung des Unternehmens abschmetterte und somit muss nun Betway die geforderte Buße in Höhe von 100.000 Schwedischen Kronen bezahlen. Die umgerechnet 9.500 Euro werden fällig, da Betway in der Vergangenheit aus Versehen einigen seiner Bestandskunden einen Casino Bonus anbot. In Schweden darf jedoch nur ein einziger Willkommensbonus zur Kundenwerbung angeboten werden und Reload-Boni, selbst als Gewinn aus Gewinnspielen oder Turnieren, sind verboten.

Spelinspektionen in Schweden:

Schweden 400
  • Gründung: 2019
  • Gesetze: Glücksspielgesetz (2018: 1138), Spielautomatengesetz (1982: 636), Spielbankengesetz (1999: 355)
  • Zuständig: Slots, Live Casino, Sportwetten, Lotto, Online-Glücksspiel
bet365 kommt mit einer Verwarnung in Dänemark davon

Im Vergleich zur schwedischen und britischen Glücksspielaufsicht ist die dänische Version nicht unbedingt bekannt für schnelle Sanktionen und hohe Geldstrafen gegen Online Casinos. Oftmals reichen Verwarnungen und Rügen aus, um die Glücksspielanbieter zurück in die gesetzlich vorgeschriebene Spur zu schicken. Bet365 ist ein solcher Fall. Der bekannte Buchmacher mit Online Casinos kam in den letzten Tagen mit einer Verwarnung davon. Dies, obwohl ebenfalls wie bei Mr Green in Schweden oder bei Jumpman Gaming Limited und Progress Play Limited in Großbritannien Verstöße gegen den Spielerschutz und gegen Geldwäscheprävention festgestellt wurden. Bet365 hatte es in Dänemark versäumt, die Herkunft von insgesamt 190.000 Dänischen Kronen zu klären, die ein junger Kunde innerhalb eines Jahres beim Glücksspielbetreiber einzahlte. Aufgrund der Höhe der Gesamtsumme von umgerechnet rund 25.500 Euro in Zusammenhang mit dem noch jungen Alter des Kunden, hätte Hillside (New Media Malta) plc, die Betreiberfirma von bet365, eine sorgfältige Prüfung der Gelder vornehmen müssen. Dies ist jedoch nicht geschehen, weshalb es zu dieser Verwarnung durch die Spillemyndigheden kam.

Spillemyndigheden in Dänemark:

Dänemark 400
  • Gründung: 2000
  • Gesetze: Gambling Act
  • Zuständig: Slots, Live Casino, Sportwetten, Lotto, Online-Glücksspiel

Schweden und seine Glücksspielaufsichtsbehörde Spelinspektionen ist bekannt für ihre harten Bandagen mit hohen Geldstrafen gegenüber den Online Casino Betreibern und Buchmachern. Zuletzt zogen sich die Regulierungsbehörde und die Politik im Land gehörigen Ungemach vonseiten der Glücksspielbranche während der Coronakrise zu, da die ohnehin strengen Regeln zu Limits und zum Casino Bonus noch weiter verschärft wurden. Von einer Änderung dieses strikten Vorgehens dürfen die Unternehmen nach der Coronapandemie allerdings nicht ausgehen, sondern müssen sogar eher noch mit Verschärfungen rechnen. Zuletzt legte Spelinspektionen einige neue Pläne zur weiteren Regulierung vor, die den lizenzierten Anbietern schwer im Magen liegen dürften. Vorgesehen ist beispielsweise die Einführung von neuen Lizenzen für Lieferanten von Casino-Software sowie von Slots, Live Casino und anderen Glücksspielen. Ebenfalls ist ein Verbot von Glücksspielwerbung von unlizenzierten Betreibern im Land geplant und die Marketingmöglichkeiten lizenzierter Unternehmen sollen zudem weiter eingeschränkt werden. Letzterer Punkt dürfte vor allem den Schwarzmarkt in Verzückung versetzen.

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