Pokerstars Casino und Sky Vegas werden BrüderDie große Welle an Konsolidierungen im Sektor der Online Casinos und dem Glücksspiel im Internet im Allgemeinen setzt sich ungebrochen fort.

Am vergangenen Samstag gab der Besitzer des in Deutschland beliebten Pokerstars Casinos bekannt, den britischen Rivalen Sky Betting & Gaming für die gewaltige Summe von 4,7 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Sollten hier die Wettbewerbsbehörden diesem Vorhaben Grünes Licht erteilen, würde der weltweit größte Konzern im Bereich des Online Glücksspiels mit zahlreichen äußerste bekannten Marken wie Pokerstars Casino entstehen.

So soll die Übernahme von Sky Betting & Gaming Deal durch The Stars Group ablaufen

Das kanadische Unternehmen The Stars Group ist bekannt für Übernahmen die im Milliardenbereich liegen. Bereits 2014 kaufte der Konzern, damals noch als Amaya bekannt, zu seiner eigenen Marke Pokerstars, den Konkurrenten Full Tilt Poker hinzu und dominierte zum Zeitpunkt des absoluten Hypes um dieses Kartenspiel den gesamten Markt. Damals lies sich die Firma die Übernahme rund 4,9 Milliarden Dollar kosten. Mit nun knapp 4,7 Milliarden Dollar, die The Stars Group bereit ist für Sky Betting & Gaming auf den Tisch zu legen, wird in ähnliche Sphären vorgestoßen. Um diesen Deal zu ermöglichen, wollen die Kanadier circa 3,6 Milliarden in Bar hinblättern und den Rest durch neue Stammaktien finanzieren, die hierfür noch ausgegeben werden müssen. Um diesen Kraftakt zu stemmen, hat sich der Besitzer des Pokerstars Casinos einen gewaltigen Kredit in Höhe von 6,9 Milliarden Dollar von einem Konglomerat von Banken geben lassen, zu dem auch die Deutsche Bank gehört. Hiervon sollen nicht nur die 3,6 Milliarden Dollar in Cash bezahlt, sondern ebenfalls sämtliche Schulden von Sky Betting & Gaming getilgt werden.

Über diesen gewaltigen Deal, vorausgesetzt die Wettbewerbsbehörden in Kanada und Großbritannien stimmen ihm zu, dürften sich wohl am meisten die bisherigen Besitzer von Sky Beting & Gaming freuen. Zum einen wäre dies der Hedgefonds CVC Capital, der aus der 4,7 Milliarden Dollar schweren Übernahme den größten Profit herausschlagen dürfte. Denn gerade einmal rund 3 Jahre ist es her, dass die Investoren für nur 600 Millionen Pfund 80 Prozent der Anteile an Sky Betting & Gaming von der Muttergesellschaft Sky plc erwarben. Doch dürfte dieser Umstand dem momentanen Besitzer der restlichen 20 Prozent nicht allzu sehr Bauchschmerzen bereiten, immerhin wird Sky plc in Zukunft durch die Übernahme auch Aktien von The Stars Group halten. Für letztgenanntes Unternehmen geht es mit der Akquise vor allem darum, dass eigene Portfolio an Glücksspielen weiter zu diversifizieren und sich deutlich unabhängiger vom abnehmenden Poker zu machen. Denn mit dem neuen Unternehmen kommen zum eigenen Pokerstars Casino, welches auch über eine Schleswig-Holstine Lizenz verfügt, gleich 2 virtuelle Spielhallen hinzu und mit Sky Bet ein extrem gut aufgestellter Anbieter für Sportwetten.

Mit der Übernahme von Sky Betting & Gaming durch The Stars Group wird ein gewaltiger Glücksspielkonzern entstehen, der im Umsatz beispielsweise in die Dimensionen von Novomatic vordringen wird. Mit der Hereinnahme neuer Marken zum bereits bestehenden Pokerstars Casino und den eigenen Pokerplattformen werden die Kanadier eine gesunde Mischung bei den Umsätzen und Einnahmen erreichen. So wird abschließend The Stars Group in Zukunft rund 37 Prozent mit Poker, 34 Prozent mit Sportwetten, 26 Prozent mit Online Casinos und 3 Prozent mit anderweitigen Glücksspielen wie Bingo generieren.

Steckt der Deal zwischen Disney und 21. Century Fox hinter dem Verkauf von Sky Betting & Gaming?

Wahrscheinlich dürften selbst so einige Börsenprofis von der Ankündigung zur Übernahme von Sky Betting & Gaming durch The Stars Group überrascht worden sein, denn so richtig auf dem Schirm hatte dies wohl kaum jemand. Hintergrund für diesen Deal könnte die geplante Übernahme von 21. Century Fox für angepeilte 52,4 Milliarden Dollar durch Disney sein. Denn über allerlei Umwege würde wahrscheinlich Sky plc durch diesen Deal beim Mäusekonzern landen und bekanntlich ist das weltweit größte Entertainmentunternehmen nicht gerade ein Freund von Glücksspielen und Online Casinos. In Florida unterstützt Disney beispielsweise die Gegner von Spielbanken, die als Konkurrenten zum eigenen Entertainment Parkt gesehen werden. Im Bereich der Online Casinos hatte der Aufkauf von Marvel in der Vergangenheit bereits dafür gesorgt, dass wir uns von den kultigen Superhelden Playtech Spielautomaten rund um die Avengers verabschieden mussten. Slots passen einfach nicht in das Image des Saubermanns von Mickey Mouse und Co. Aufgrund dieser Politik des Mäusekonzerns ist der Verkauf von Sky Betting & Gaming für den Haupteigentümer CVC Capital an The Stars Group äußerst sinnvoll, denn bei ersterem dürfte kaum Interesse an dem Pokerstars Casino bestehen.

An sich steht das Unternehmen Sky plc, als noch amtierende Muttergesellschaft von Sky Betting & Gaming, nicht wirklich auf dem Speisezettel von Disney. Allerdings sorgen äußert komplizierte Besitzverhältnisse und Auflagen der Wettbewerbsbehörden in Großbritannien dafür, dass Disney bei einer Übernahme von 21. Century Fox auch Sky plc schlucken muss. Denn seit Jahren versuchte bereits 21. Century Fox, welche 39,14 Prozent von Sky plc bereits besitzen, den gesamten Konzern zu übernehmen. Doch die CMA in Großbritannien stellte sich immer wieder quer und verhinderte dies. Denn dem bekannten Tycoon Rupert Murdoch gehört, neben 21. Century Fox, auch The News Corp. Mit der Übernahme von Sky plc würde sein Einfluss auf die Medien auf der Insel gefährlich werden, da ihm beispielsweise schon die The Sun, The Times, The Sunday Times und diverse andere Zeitungen und Sender gehören. Und genau aus diesem Grund verlangt die CMA von Disney bei einer Übernahme von 21. Century Fox ebenfalls Sky plc zu übernehmen, um Rupert Murdoch keine Chance zu geben. Mit dem jetzigen Verkauf von Sky Betting & Gaming kommt CVC Capital der ganzen Problematik zuvor und vergoldet das eigene Investment, bevor es theoretisch beim Mäusekonzern landet, wo es vermutlich ganz schnell den Bach runtergehen und dichtgemacht würde.

Rafi Ashkenazi, der Chief Executive Officer von The Stars Group äußerte sich hocherfreut über den Deal mit Sky Betting & Gaming und wies noch einmal auf dessen ungeheure Bedeutung hin. So teilte er mit:

“Die Übernahme von Sky Betting & Gaming ist ein Meilenstein in der Geschichte von The Stars Group. SBG betreibt eines der am schnellsten wachsenden Sportwettenunternehmen der Welt und ist einer der führenden Glücksspielanbieter in Großbritannien. Das führende Sportwettenprodukt von SBG ist die ideale Ergänzung zu unserer branchenführenden Pokerplattform. Die Fähigkeit, zwei kostengünstige Akquisitionskanäle in dieser Größenordnung anzubieten, bietet The Stars Group ein großes Wachstumspotenzial und wird unsere Fähigkeit, für unsere Kunden gewinnbringende Momente zu schaffen, erheblich steigern.”

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