Bis zum Ende des ausgehenden 20. Jahrhunderts dominierte auf der kleinen Insel Malta die Land- und Agrarwirtschaft. Doch mit dem Eintritt zu Beginn des neuen Jahrtausends in die europäische Union änderte sich dies zunehmend und neue Wirtschaftsbereiche begannen sich zu etablieren. Vor allem im Finanzbereich und im Glücksspiel, hier hauptsächlich Online Casinos und Sportwetten, entstanden tausende Arbeitsplätze. Wie stark dabei der sogenannte iGaming-Sektor mittlerweile gewachsen ist und wie groß der Anteil am Bruttoinlandsprodukt mittlerweile geworden ist, verraten die neusten Zahlen der Glücksspielaufsicht mga.
Trotz Steuersenkungen bei den Online Casinos wuchsen die Einnahmen der mga
Während für uns Kunden eine Online Casino Lizenz aus Malta ein guter Grund sein kann, in einer bestimmten virtuellen Spielhalle einzuchecken, so ist sie zugleich für viele Regierung in der EU ein großes Ärgernis. Denn viele Anbieter von Spielautomaten oder einem Live Casino berufen sich über diese Online Lizenz auf die Dienstleistungsfreiheit innerhalb der Europäischen Union und können hierdurch im sogenannten „Grauen Markt“ agieren. Und was viele Politiker in diversen Ländern nun noch zusätzlich ärgern dürfte ist der Umstand, dass die Geschäfte mit diesen Konzessionen immer besser laufen, wie die neusten Zahlen der mga belegen. Denn die oberste Glücksspielbehörde von Malta konnte im vergangenen Jahr 66,4 Millionen Euro einnehmen, darunter fallen ebenfalls diverse verhängte Bußgelder. Bemerkenswert hieran ist, dass trotz der Senkung der Steuern für Online Casinos 3,7 Millionen Euro mehr eingenommen werden konnte. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von circa 6 Prozent. Erreicht wurde dieses gute Ergebnis durch eine hohe Nachfrage an Online Casino Lizenzen aus Malta. Insgesamt 220 Konzessionen wurden durch zahlreiche Firmen angemeldet, wovon schlussendlich 165 Stück erteilt wurden. Auch hier gab es mit 91 Stück mehr vergebenen Online Casinos Lizenzen ebenfalls eine deutliche Zunahme gegenüber 2016 zu verzeichnen. Die stark gestiegene Anzahl an Lizenznehmern schlug ebenso positiv auf die Steuereinnahmen der mga durch und dies trotz der vorangegangenen Steuersenkung. Zahlten sämtliche Unternehmen der Glücksspielbranche in Malta noch 2016 circa 56,3 Millionen Euro an Steuern, waren es im vergangenen Jahr bemerkenswerte 59,1 Millionen Euro. Die Zeichen, dass sich diese positive Dynamik im Glücksspielbereich in Malta auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird, stehen gut, wie ein Blick in die Statistik der vergebenen Online Casinos Lizenzen verrät. Denn der drohende Brexit lässt schon jetzt den ein oder anderen Anbieter Büros, Arbeitsplätze und damit verbunden auch zu zahlende Steuern von Gibraltar nach Malta verlagern. Bekanntester Betreiber, der dies offiziell ankündigte, war hier der Sportwettengigant bet365, der nach Medienberichten bis zu 1.000 Mitarbeiter verlegen will. Trotz des Skandals um die angebliche Unterwanderung des Glücksspielsektors der Insel durch die italienische Mafia, scheint Malta also weiterhin der Hot-Spot in Sachen Online Casino in Europa zu bleiben. Dem kommenden Brexit dürfen hier die Malteser deshalb besonders dankbar sein.
Zur Hauptaufgabe der mga gehört es ebenfalls, die eigenen Regularien der Online Casino Lizenz bei den Betreibern zu überwachen und Verstöße zu ahnden. Im vergangenen Jahr musste hier die Malta Gaming Authority gleich mehrfach einschreiten und zum Teil die schärfsten Strafe verhängen. So wurden in 2017 beispielsweise 5 Online Casino Lizenzen ausgesetzt und insgesamt 3 annulliert.
Online Casinos und andere Glücksspiele steuern rund 11 Prozent der Wirtschaftsleistung bei
Neben den Zahlen zur eigenen Entwicklung, hatte die mga ebenfalls noch einige Fakten zum Glücksspielsektor im Allgemeinen auf der Insel zu verkünden. Und diese untermauern, dass die zahlreichen Online Casinos und anderweitigen Firmen heute ein der wichtigsten Säulen der maltesischen Wirtschaft darstellen. Denn mittlerweile machen länderübergreifenden Glücksspiele und Plattformen, wie Zweitlotterien, Live Casino, Online Sportwetten und alle anderen Arten, die über das Internet gezockt werden können, rund 11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Insel aus. In Zahlen ausgedrückt, steuerte der gesamte Sektor im vergangenen Jahr etwas mehr als 1,1 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung bei. Dies waren rund 100 Millionen Euro mehr als noch im Jahr 2016. Mit diesem starken Anstieg von etwas mehr als 10 Prozent, bewies der Glücksspielsektor zudem, dass er deutlich stärker wachsen konnte, als die gesamte maltesische Wirtschaft, die es „nur“ auf eine Steigerung in Höhe von 5,65 Prozent bei realen BIP brachte.
Doch nicht nur Steuereinnahmen und Wirtschaftsleistung konnten vom weiterhin anhaltenden Boom bei den Online Casinos in Malta profitieren. Gegenüber 2016 konnte nämlich ebenfalls die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Wirtschaftssektor gehörig nach oben geschraubt werden. Im letzten Jahr fanden 480 mehr Frauen und Männer einen Job bei einem angesiedelten Glücksspielunternehmen, als noch in 2016 und somit sind mittlerweile fast 10.000 Menschen entweder direkt oder indirekt in dieser Branche beschäftigt. Während in Deutschland eine solche Anzahl an Beschäftigten zwar immer noch groß, aber nicht gewaltig ist, erscheint dies im Falle Maltas schon gänzlich anders. Bei gerade einmal knapp 400.000 Einwohner und einem erwirtschafteten BIP von rund 12,5 Milliarden Euro, zeigen die Zahlen der mga deutlich, dass der Glücksspielsektor in Malta aus dem Wirtschaftskreislauf nicht mehr wegzudenken ist. Und wie die Glücksspielbehörde selbst mitteilte, geht sie davon aus, dass auch in den nächsten Jahren das Wachstum weiterhin hoch bleiben wird. So wird erwartet, dass die Umsätze der Unternehmen auf der Insel in diesem Bereich um 15 Prozent zulegen werden. Ebenfalls wird davon ausgegangen, dass die Investition um 8 bis 13 Prozent steigen, genau wie die Zahl der Mitarbeiter in diesem Sektor um fast 10 anwachsen soll. Dank der Schwächung von Gibraltar als Glücksspielstandort durch den Brexit und Mangels anderer Alternativen, kann Malta also durchaus positiv in die nächsten Jahr blicken.
Nicht nur die Bereiche um das klassischen Glücksspiels, die Online Casino und Sportwetten hat die mga mittlerweile im Fokus. So wurde bereits ebenfalls eine Regulierung der sogenannten Skill Games auf den Weg gebracht. In den nächsten Monaten soll zudem das eigene System der Vergabe der Online Casino Lizenzen vereinfacht werden ,wie auch die Regulierung von Kryptowährungen wie Bitcoin abgeschlossen werden. Gerade im letzteren Bereich hat die Insel einen neuen, zukunftsträchtigen Wirtschaftszweig ausgemacht, der enormes Potential bietet und unterstützt diesen massiv um Firmen nach Malta zu locken.
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