Glücksspielunternehmen NovomaticGerade in den Zeiten, in denen von der Öffentlichkeit und vonseiten der Politik ein immer stärkeres Auge auf das Thema Spielsucht geworfen wird, kommen Firmen nicht drumherum sich hier zu engagieren. Der Hersteller der bekannten Novoline Spielautomaten, das Glücksspielunternehmen Novomatic, macht die bereits seit vielen Jahren in einer Kooperation mit der MedUni Wien. Diese wurde nun um zwei weitere Jahre verlängert.

Für die nächsten zwei Jahre erhält die MedUni Wien vom Glücksspielunternehmen Novomatic 120.000 Euro

Die Spielsucht war, ist und wird leider immer ein Begleiter des Glücksspiels sein, denn immer wird es einige Menschen geben, die ihre Kontrolle bei der Jagd nach dem dicken Gewinn verlieren. Diesem Fakt sind sich auch Glücksspielunternehmen wie Novomatic bewusst, die entweder selbst die dadurch entstehenden Schäden begrenzen wollen oder von der Politik dazu gezwungen werden. Beim Erfinder von Book of Ra besteht das Engagement jedoch bereits seit vielen Jahren, sich der Problematik rund um das Thema Spielsucht anzunehmen, was natürlich aus Imagegründen auch ein Selbstzweck darstellen kann. Allerdings muss Novomatic auch zugute gehalten werden, dass der Konzern bereits seit 2006 die MedUni Wien finanziell in der Forschung zu diesem Thema unterstützt und dies nicht gerade im geringen Umfang. Für die nächsten zwei Jahren sind dies 120.000 Euro, die in den Bereich Drogenambulanz, Suchtforschung und Suchttherapie unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele Fischer fließen werden.

Mit dem Geld soll auch in Zukunft über die Spielsucht geforscht werden, wie sie entsteht, welche Faktoren sie begünstigt und welche Therapien am vielversprechendsten sind. Während die ersten beiden Komplexe, wie die veränderte Dopamin-Ausschüttung beim Gewinnen im Suchtstadium sowie der Einfluss von Stress und Nackenschläge im Leben recht gut erforscht sind, besteht bei letzterem noch ein Menge Nachholbedarf. Denn viele Spielsüchtige nehmen die Therapieangeboten gar nicht erst an oder brechen diese recht häufig vorzeitig ab. Gerade hier kommt also der Geldsegen von 120.000 Euro von Novomatic der MedUni Wien gerade recht und der Konzern darf seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachgehen. Zu der Verlängerung der Kooperation äußerte sich auch die Ex-Grüne Politikerin Dr. Eva Glawischnig als Leiterin für den Bereich Spielerschutz bei Novomatic. Dabei klingt sie heute völlig anders als Vertreterin des Konzerns, gegenüber der Zeit in der Politik, als sie noch gegen die Novoline Spielautomaten aus dem Hause zu Felde zog. So schreibt sie zur Kooperation mit der MedUni Wien in der Pressemitteilung: „Kooperationen im Bereich Suchtprävention, Wissenschaft und Forschung sind Teil der unternehmerischen Verantwortung von Novomatic. Dieses Engagement ist nicht auf Österreich beschränkt, sondern findet in allen Ländern statt, in denen wir tätig sind“. Darauf ein kräftiges Amen Frau Glawischnig!

Die Leiterin der Drogenambulanz, Suchtforschung und Suchttherapie an der MedUni Wien, Prof. Dr. Gabriele Fischer, gehört auf ihrem Gebiet zu den weltweiten Koryphäen und das Geld dürfte bei ihr in guten Händen sein. So berät sie beispielsweise in ihren Themenschwerpunkten die Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation. Außerdem ist sie Mitglied des Obersten Sanitätsrates der Republik Österreich sowie Vorstandmitglied im College on Problems of Drug Dependence und bei der International Society of Addictional Medicine.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.