Ein Silberstreif am Horizont – Geht es jetzt aufwärts mit den online Casino-Aktien?Die letzten beiden Wochen waren für Investoren von Echtgeld-Casino-Aktien nervenaufreibend. Kaum ein Titel schaffte es über Wasser und wenn doch, dann war der Rest der Watchlist tiefrot. Von einem Titel mussten wir uns gar verabschieden. In der KW 21/2019 waren immerhin schon vier Aktien im Plus. Ist das das Signal für die Trendwende?

888 Holdings dreht ins Plus

Das Online Casino hinter den Plattformen 888 und 777 erreichte in dieser Woche einen Kursgewinn von 0,4 %. Damit stoppte das Unternehmen vorerst den Abwärtstrend, der immerhin vier Wochen dauerte. Die 888 Holdings verlor innerhalb des vergangenen Monats 16,5 % an Wert und notiert nun bei 1,46 Euro.

Der Hintergrund der kleinen Kurserholung war die Hauptversammlung. Sie fand am 21. Mai 2019 auf Gibraltar statt. Die Quartalszahlen fielen etwas besser aus als erwartet. Dennoch machten die Aktionäre ihrem Unmut über den vernichteten Börsenwert Luft. CEO Brian Mattingley wurde mit nur etwas mehr als 70 % von den Aktionären bestätigt. Alle anderen Tagesordnungspunkte wurden beinahe einstimmig verabschiedet – auch die Wiederwahl der übrigen Vorstandsmitglieder. Die Botschaft war somit klar und deutlich: Die Geschäftsentwicklung muss im laufenden Jahr besser sein. Der CEO-Stuhl wackelt schon.

LeoVegas im Zick-zack-Kurs

LeoVegas-Investoren müssen starke Nerven haben. Auch ohne relevante Nachrichten und Chartsignale vollführt das Papier wahre Kurssprünge in beide Richtungen. Der Konzern hinter den LeoVegas-Online-Casinos schockierte im vergangenen Jahr immer wieder mit negativen Meldungen, die dann jedoch meist nicht so schlimm eintraten.

In dieser Woche wurde das Durchhalten allerdings belohnt. Nach einem Vorwochen-Verlust von 6,9 % notierte die Aktie am Freitag mit 2,4 % im Plus.

Die Kindred Group geht eine neue Partnerschaft ein

Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Unibet-Mutterkonzern eine neue Kooperation geschlossen hat. In Zukunft wird das Unternehmen für seine Spieleplattformen auch auf Lösungen von Playson (Book of Gold Classic) zurückgreifen. Zu Anfang soll Playson drei neue Spiele liefern, darunter “Viking’s Fortune” und “3 Fruits Win”.

David Robertson, Verantwortlicher für die Casinosparte bei Kindred, zeigte sich begeistert: “Playson ist ein Zulieferer, den es zweifelsohne lohnt zu beobachten. Er hat in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass er hochwertige Spielinhalte liefern kann. Wir sind gespannt zu erfahren, was unsere Partnerschaft in Zukunft bringt.”

Für den Kindred-Kurs brachte sie im ersten Moment nichts. Die Aktie verlor in dieser Woche 1,5 % und steht nun bei 6,36 Euro.

Betsson-Aktie will den Verlust wettmachen

In der KW 20/2019 wurde der angekündigte Aktiensplit in der Performance sichtbar. Der Mutterkonzern bekannter Marken wie Betsson, NordicBet und Betsafe, teilte seine Unternehmensanteile im Verhältnis 2:1. Aus einer Aktie wurden also zwei. Der Kurs halbierte sich dennoch nicht, gab jedoch um 8,1 % nach. In der KW 21/2019 bewegte sich Betsson wieder in die Gewinnzone und legte 2,9 % an Wert zu.

Auf Jahressicht ist das ein guter Anfang. Es gilt einen Gesamtverlust von 8,1 % aufzuholen. Je nach dem, wie sich die Regulatorik in der EU rund um das Thema Glücksspiel und Wetten entwickelt, scheint das Ziel nicht unerreichbar fern.

Verlierer der Woche: Bet-at-Home

Der deutsche Wettanbieter Bet-at-Home erlitt innerhalb von fünf Handelstagen einen Kurseinbruch von 10,4 %. Grund zur Panik? Eher nicht. Bet-at-Home schüttete am Donnerstag seine riesige Dividende von 6,50 Euro aus. Gemessen am Kurswert von Mittwoch entspricht das einer Dividendenrendite in Höhe von fast 10 %. Ziemlich genau dieser Wert fehlt der Aktie nun.

Der Kurssturz nach der Dividendenausschüttung ist auch als Kurs “Ex-Dividende” bekannt. Die Dividende fließt aus dem Unternehmen heraus. Dadurch sinkt der Unternehmenswert und das spiegelt sich dann im Aktienkurs. Ein weiterer Effekt rund um die Zeit der Dividendenzahlung ist ein Kursanstieg, sobald die Geschäftsführung die Dividendenhöhe ankündigt. Soll sie überdurchschnittlich hoch ausfallen, gewinnt meist auch das zugrunde liegende Papier. Denn die Dividendenrendite bis zur Hauptversammlung verhält sich vergleichsweise stabil. Genau diese stabilen und hohen Renditen sind der Traum aller Anleger und sie kaufen die Aktien. Nach der Dividendenzahlung wird das Fahrwasser wieder etwas wilder. Kurzfristig orientierte Anleger steigen aus und die Aktie nährt sich ihrem “fairen Wert” an.

Evolution Gaming: Kapitalmaßnahme abgeschlossen

Seit Donnerstag sind die neuen Aktien von Evolution Gaming handelbar. Die alten Aktien waren zuvor in einem Verhältnis von 5 zu 1 getauscht. Gab der Aktienkurs nun um 80 % nach? Nein. Zwar verlor das Papier in dieser Woche 0,3 %. Das lag allerdings nicht an der Kapitalmaßnahme. Der Trick: Nach einer Kapitalmaßnahme werden die Aktienkurse auch historisch auf den passenden Wert korrigiert. So bleiben heftige Schwankungen aus. Das ist sehr wichtig, da sich auch Derivate direkt auf die Aktie beziehen können. Eine Aktie, die am Morgen nur noch ein Fünftel des Werts vom Vorabend hätte, wäre daher eine mittlere Katastrophe.

Ein wichtiger Vorteil von regelmäßigen Aktiensplits: Das Papier bleibt aufgrund der kleineren Stückelung leichter handelbar. Denn im Normalfall können nur ganze Aktien gekauft oder verkauft werden.

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