Erstmals in den 50 Jahren seit Gründung der Casinos Austria gelang es dem teilstaatlichen Glücksspielkonzern einen Jahresumsatz von von über 4 Milliarden Euro zu erreichen. Dabei konnten im vergangenen Geschäftsjahr 2017 über alle drei großen Teilbereiche hinweg, Casinos, Spielbanken im Ausland und die Österreichischen Lotterien positive Ergebnisse erzielt werden. Allerdings zeigte sich wieder einmal, dass es vor allem das Geschäft mit dem Lotto, Rubbellosen, WINWIN und dem eigenen Online Casino win2day ist, welches das Wachstum des Konzerns antreibt.
Der Jahresumsatz des Casinos Austria Konzern steigt um rund 3,5 Prozent
Im Geschäftsjahr 2016 verfehlte der österreichische Glücksspielkonzern, der mittlerweile von der tschechischen Sazka Group und dem einstigen Rivalen Novomatic dominiert wird, noch die 4 Milliarden Euro Umsatz. Insgesamt konnten damals rund 3,89 Milliarden Euro umgesetzt werden. Was 2016 knapp noch verfehlt wurde, konnte jedoch nun der Casinos Austria Konzern im vergangenen Geschäftsjahr nachholen und erstmals die Schwelle von 4 Milliarden Euro knacken. Mit nun 4,02 Milliarden Euro lag der Umsatz damit immerhin rund 3,5 Prozent höher als noch im Jahr zuvor. hierdurch stieg natürlich ebenfalls die Summe aller ausgezahlten Gewinne über sämtliche drei Teilbereiche des Konzerns auf rund 2,74 Milliarden Euro an, was gleichzeitig einen neuen Rekord darstellt. Abzüglich der ausgezahlten Gewinne, konnte der Konzern Casinos Austria somit einen Netto-Umsatz in Höhe von circa 1,28 Milliarden Euro erzielen.Von dem starken Ergebnis profitierte natürlich ebenfalls der Staat Österreich und durfte allein fast 620 Millionen Euro an Abgaben, sonstigen Steuern und SV-Beiträgen einstreichen. Für das Geschäftsjahr 2016 lagen die Zahlungen noch bei rund 609 Millionen Euro. Ein weiterer Posten in der Bilanz des Konzerns Casinos Austria waren die Ausgaben für den Geschäftsbetrieb sowie Finanzaufwendungen und Ertragsteuern, die zu einem finalen Konzernergebnis in Höhe von knapp 101 Millionen Euro führten. Im Jahr zuvor waren es fast 10 Millionen Euro weniger gewesen.
Erstmals in diesem Jahr hat sich der Konzern Casinos Austria dazu entschieden einen gemeinsamen Geschäftsbericht herauszugeben, der alle drei Teilbereiche umfasst. Zwar ist in dieser Bilanz ebenfalls die Tochter CAI, welche die Casinos im Ausland betreibt, mit enthalten, doch wurde hierfür noch ein zusätzlich Bericht verfasst. Dieser geht deutlich tiefer in die einzelnen Segmente und wird von uns später noch einmal genau analysiert. Schließlich steht die CAI mehr oder weniger zum Verkauf.
Umsatz und Glücksspielerlöse der Casinos steigen nur geringfügig
Eines der beiden Kernfelder der Geschäftstätigkeit des Konzerns Casinos Austria ist der Bereich Spielbanken. Davon sind zum einen die 12 österreichischen Casinos in der Casinos Austria AG zusammengefasst und zum anderen momentan 26 Spielbanken im Ausland in der Casinos Austria International. Bei letzterer Tochter fällt ebenfalls das Geschäft mit den VLT’s in insgesamt 13 Ländern mit hinein. Die Casinos im Heimatland, wo die Casinos Austria AG das Monopol hält, konnten sich 2017 über circa knapp 2,85 Millionen Besucher freuen, die insgesamt 330 Millionen Euro an Glücksspielerlösen (ohne Wetteinsätze) in die Kasse spülten. Dies entspricht einer Steigerung von knapp einem Prozent, denn im Jahr zuvor lag der Wert mit rund 327 Millionen Euro nur knapp darunter. Auffallend war hier, das mittlerweile mehr als 50 Prozent der Gäste aus dem Ausland kommen.
Die CAI wiederum, bei der in der Bilanz leider keine Aussagen zu den Glücksspielerlösen getroffen wurde, erreichte einen Bruttoumsatz (inklusive Wetteinsätze) von fast 134 Millionen Euro. Dabei konnte dieser von vormals rund 126 Millionen Euro in 2016 um etwas mehr als 6 Prozent gesteigert werden. Was jedoch besonders auffällig wird in den Bilanzahlen der Casinos Austria AG und der CAI ist die deutlich zu Tage tretende, unterschiedliche Wirtschaftlichkeit beider Teilbereiche. Denn die CASAG erwirtschafte ihr Ergebnis mit rund 2,8 Millionen Gästen in 12 Casinos mit 235 Tischen aus Roulette und BlackJack sowie 2.369 Spielautomaten. Demgegenüber kommt die CAI mit ihren rund 5,1 Millionen Besuchern in 26 Casinos mit 361 Tischen und 4477 Spielautomaten auf ein deutlich schlechteres Ergebnis. Zusätzlich muss angemerkt werden, dass in den Zahlen der CAI ebenfalls das Geschäft mit den VLT’s im Ausland enthalten ist, welches im heimischen Markt den Zahlen der Österreichischen Lotterien zugeordnet wird.
Zwar konnte nach vielen Jahren des Defizits in den letzten beiden Jahren das Ergebnis der CAI deutlich verbessert werden. Allerdings liegen die wichtigen Kennzahlen immer noch deutlich hinter denen der 12 österreichischen Casinos zurück. Gerade diese recht schlechte Performance wird als Hauptgrund für den möglicherweise geplanten Verkauf der Casinos Austria International angesehen.
Die Österreichischen Lotterien bleiben weiterhin der große Wachstumstreiber
Im Vergleich zu den Bilanzzahlen der Österreichischen Lotterien, erscheint das Geschäft mit den heimischen und ausländischen Casinos eher wie ein Zubrot. Denn mit Lotto, Rubbellosen, dem Online Casino win2day und dem Geschäft mit den VLT’s konnten hier Glücksspielerlöse in Höhe 3,48 Milliarden Euro erzielt werden. Gegenüber den 3,35 Milliarden Euro ein Jahr zuvor, bedeutet dies einen Anstieg von fast 4 Prozent, der klar höher als bei den heimischen Casinos ausfiel. Allerdings zeigten sich über die verschiedenen Glücksspielprodukte und Vertriebskanäle hinweg zum Teil extreme Unterschiede bei der Entwicklung. So wuchsen die Glücksspielerlöse im klassischen Geschäft mit den Lotterien wie „6 aus 45“, EuroMillion, Joker, Rubbellosen oder dem Toto nur um rund 2,4 Prozent auf circa 1,34 Milliarden Euro. Demgegenüber zeigte das Online Casinos win2day und das Geschäft mit den VLT’s in den WINWIN-Spielhallen eine weitaus bessere Performance. Die Gewinnspielerlöse im Online Casino mit Keno stiegen um 4,81 Prozent auf jetzt rund 1,61 Milliarden Euro, was fast die Hälfte der rund 3,48 Milliarden Euro der Österreichischen Lotterien ausmacht. Eine ähnlich Entwicklung konnte bei den WINWIN-Spielhallen mit den vernetzten Spielautomaten, den VLT’s, erreicht werden, denn hier wuchsen die Gewinnspielerlöse um 5,17 Prozent auf jetzt rund 0,53 Milliarden Euro. Damit zeigte sich, dass die digitalen Angebote von Glücksspielen mit einem größeren Wachstum aufwarten können, als die klassischen Lotterien oder die heimischen 12 Casinos in Österreich. Ein Trend, der wohl in den nächsten Jahren anhalten wird oder sich sogar beschleunigen dürfte.
Das Online Casino win2day der Casinos Austria besitzt in Österreich das Monopol auf Glücksspiele im Internet und so ist es nicht verwunderlich, dass dieser Bereich besonders hohe Umsätze innerhalb des Konzerns erzielt. Allerdings könnten diese natürlich noch deutlich höher ausfallen, wenn die Politik in der Alpenrepublik, wie von Finanzminister Hartwig Löger geplant, Netzsperren gegen alle ausländischen Betreiber einrichten würden. Ein Schelm, der darin eine Verbindung sieht.
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