Bethard Casino verlässt Großbritannien

Das Bethard Casino verlässt Großbritannien und schließt sich damit einer immer größeren Anzahl an Glücksspielunternehmen an, die keine Zukunft mehr sehen. (Bildquelle: bethardgroup.com)

In Großbritannien kommen momentan ziemlich viele negative Faktoren für die dortige Glücksspielindustrie zusammen. Zum einen werden die Casinos und Spielhallen sowie Wettbüros nur langsam in den nächsten Wochen wieder geöffnet und zum anderen wird der einstmals so liberale Glücksspielmarkt von allen Seiten unter Beschuss genommen. Erst wurden die maximalen Einsätze an den stationären Spielautomaten auf nur noch 2 Pfund pro Spin heruntergesetzt, kamen später erste Restriktionen bei der Werbung. Nachdem nun auch Kreditkarten für die Zahlungen in den dortigen Online Casinos verboten wurden, scheint es nun dem Bethard Casino endgültig zu reichen und verlässt Großbritannien.

Mit dem Bethard Casino verlässt der nächste große Buchmacher Großbritannien

Für die Glücksspielindustrie scheinen die fetten Jahre in Großbritannien wohl endgültig vorbei zu sein. Vor dem Hintergrund des Brexits sowie der Coronavirus-Krise wandelt sich der dortige Glücksspielmarkt von einem einstmals liberalen Vorzeigemodell, zu einem restriktiven Verbots-Paradis. Dies alles in der Rekordgeschwindigkeit von nur zwei Jahren. Mit der Herabsetzung der maximalen Einsätze von 100 Pfund auf nur noch 2 Pfund fing es bei den stationären FOBT’S an, mittlerweile wird dies ebenso für die virtuellen Automatenspiele in den Online Casinos vorgeschlagen. Danach folgte der freiwillige Verzicht von Glücksspielwerbung bei Sportereignissen, heute wird bereits ein generelles Verbot des kompletten Marketings gefordert. Nachdem dann auch noch die Kreditkarten für Zahlungen in den Online Casinos untersagt wurden, sollen nun VIP-Programme gleich komplett verboten werden. Einblendungen wie auf Zigarettenschachteln mit dem Äquivalent “Glücksspiel tötet!“ sind der neuste Streich, in einem sich immer stärke potenzierenden Furor, möglichst alles kurz und klein schlagen zu wollen. Vor diesem Hintergrund überrascht die Ankündigung, dass das Bethard Casino Großbritannien verlässt, wohl kaum noch jemanden.

Der Buchmacher, der zum Teil dem schwedischen Star Zlatan Ibrahimovic gehört, ist hierbei nur das letzte Unternehmen in den vergangenen Monaten, welches auf der Insel keine Zukunft mehr sieht. Zuvor strichen bereits 188bet, Betclick Everest Group, zu der bet-at-home gehört, die ComeOn Group mit dem Cherry Casino oder Sunmaker sowie das Royal Panda Casino von LeoVegas ihre Segel. Dass das Bethard Casino nun Großbritannien im Juli verlässt, ist deshalb weniger überraschend, als es zu Beginn vermuten ließ. Der britische Glücksspielmarkt wird in den nächsten Jahren eine massive Welle der deutlich härteren Reregulierung erfahren und dadurch massiv an Profitabilität einbüßen. Zusammen mit dem Verlust des Status als Sprungbrett in den EU-Markt durch den Brexit wird der gesamte Markt deshalb gehörig an Bedeutung verlieren. Gut möglich, dass in den nächsten Wochen eine richtige Welle an Unternehmen bekannt wird, die der Insel ebenfalls den Rücken kehren werden. Damit einhergehend dürften Arbeitsplätze wegfallen, ausgerechnet in einer massiven Krise. Dies erinnert ein wenig an den Kampf gegen die Autoindustrie in Deutschland, von der das Land bislang so lange profitierte.

Zu den Hintergründen, warum das Bethard Casino Großbritannien verlässt, äußerste sich das Unternehmen nur mit den Worten, dass in Zukunft profitablere Märkte höhere Priorität eingeräumt bekommen würden. Bis zum 6. Juli können die Kunden in Großbritannien das Online Casinos und die Sportwetten-Plattform noch nutzen und bis spätestens den 10. August sollten die Kundengelder zur Auszahlung gebracht werden. Kunden im deutschsprachigen Raum sind hiervon nicht betroffen.

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